Die Kinder entdeckten an der Kinderuni in Muri die Entwicklung der Zahlungsmittel vom Tauschhandel bis hin zu den Bitcoins.
Manche Lehrperson würde sich wahrscheinlich wünschen, bei jeder Frage so viele Finger in die Höhe schnellen zu sehen, wie Raphael Weber, SIX Group, am vergangenen Samstag im Schulhaus Rösslimatt in Muri. Für die Kinderuni hatte er eine spannende Zeitreise in die Welt der Zahlungsmittel vorbereitet und präsentierte diese sympathisch und kindgerecht.
Die Vorlesung richtete sich an Kinder ab zehn Jahren und bot erstaunliche Informationen über die Entwicklung der Zahlungsmittel vom Tauschhandel bis hin zu den heutigen Banknoten, Kreditkarten, Wertpapieren und natürlich den zukunftsträchtigen Bitcoins. Die zwölf Teilnehmenden staunten über den Wert eines Bitcoins und die Prognose, dass es sich dabei wohl um die Währung der Zukunft handle. Natürlich gebe es noch viele andere Kryptowährungen, also Geld in Form digitaler Zahlungsmittel, und es kämen laufend neue dazu, erklärte Raphael Weber. Der Bitcoin sei jedoch das erste öffentlich gehandelte Kryptogeld gewesen und habe sich von Anfang an am meisten durchgesetzt.
Alle würden wiederkommen
In einem Test über Zahlungsmittel durften die Kids ihr Wissen unter Beweis stellen. Eher ungewöhnlich, dass die Kinder nachfragten, ob sie den Test zurückbekommen könnten. «Leider habe ich noch nicht alle vollständig korrigiert, aber wenn ihr mir eure Adressen aufschreibt, bekommt ihr eure Resultate per Post», versprach der vielbeschäftigte Banker Raphael Weber. Ungewöhnlich auch, wie aufmerksam die Kinder dem Referenten folgten, notabene an einem Samstag, obwohl draussen die Frühlingssonne von einem wolkenlosen Himmel schien. Ehrliches Interesse und Wissensdurst waren spürbar, auch in der regen Beteiligung am Unterricht. Belohnt wurde dieser Einsatz mit einem Geschenk vom Referenten und einem Stück Lebkuchen.
Auch auf die Abschlussfrage von Jennifer Jaeggi, ob jemand der «Frau von der Zeitung» Auskunft über die Veranstaltung geben möchte, flogen die Finger in die Höhe und ich war umringt von Jana, Nina, Yannic, Alicia, Tara und Fabio. Sie waren sich einig, das Thema sei sehr gut und kinderfreundlich erklärt worden. Insgesamt habe es ihnen sehr gut gefallen und sie würden auch weitere Veranstaltungen besuchen. Yannic erklärte «Die Kinderuni ist spannend, man kann Sachen erleben, die man nicht weiss.» Und Alicia fügte lachend hinzu: «Es war sehr gut erklärt, mein Papi ist auch bei der Bank, hat das aber nicht so gut hinbekommen.»
Referenten gesucht
Entstanden ist die Kinderuni in Muri auf Anregung von Anna Hemme-Unger, Vorstandsmitglied des Schul- und Stufenforums Muri. Die Uni lebt von ihrer Energie und Begeisterung für das Thema. Unterstützt wird sie dabei von Vorstandskollegin Jennifer Jaeggi. Den beiden Frauen ist es wichtig, die Neugier der Kinder auf die Welt, ihre Freude am Fragenstellen und Forschen mit einem Angebot zu bedienen, das dem kindlichen Wissensdurst gerecht wird.
Der Erfolg des Anlasses gibt den Beiden Motivation, auch weiterhin nach Referenten mit entsprechender Berufspraxis zu suchen, die ihre eigene Begeisterung für ein Thema weitergeben möchten, die Fragen aus dem Alltag spielerisch und kindgerecht mithilfe der Wissenschaft erklären können.
Die projektverantwortlichen Frauen freuen sich über die Kontaktaufnahme von Eltern und Berufsleuten, die bereit sind, für die Kinderuni eine spannende Vorlesung vorzubereiten und diese auch zu halten.Vorerst geht es am 17. Juni mit «English for Kids» weiter. Informationen zu den Angeboten werden laufend auf der Homepage der Schule Muri unter «Aktuell» publiziert. Fragen nehmen die Organisatorinnen auf
Susanne King
28. März 2017