Rund 80 SchülerInnen gaben sich ein in die Welt des Designs ‒ das Strohmuseum Wohlen präsentiert die Objekte.
Nun steht sie also die Sonderausstellung im Strohmuseum Wohlen und sie gibt einen interessanten Einblick dahin, wenn SchülerInnen gemeinsam mit einer DesignerIn einen kreativen Prozess durchlaufen. Mit dabei sind die Oberstufe HPS Wohlen, 6. Klasse Zufikon, 5. Klasse Villmergen, 4. Klasse Dottikon und 5. Klasse Eggenwil. Inspirieren liessen sich die SchülerInnen von den Projektverantwortlichen Andrea Huser und Andrea Zielinski von zielinksi kulturprojekte, vor allem aber von den DesignerInnen und von ihren LehrerInnen. Das neu zu schaffende Objekt musste in einem Zusammenhang mit Strohgeflechten stehen.
Aussergewöhnliches Langzeitprojekt
Dieses Projekt «Design Total mit Stroh» sei auch für ihn sehr speziell gewesen, meinte Designer Thomas Walder anlässlich der Vernissage am vergangenen Mittwoch im Strohmuseum Wohlen. «Es war für die LehrerInnen und DesignerInnen schon eine grosse Herausforderung, für die SchülerInnen aber noch mehr, denn für diese war es Neuland.» Aus fachlicher Sicht habe man den SchülerInnen sicher unterstützend beistehen können, so Thomas Walder, und in Bezug auf das Material Stroh hätten sie Gelegenheit gehabt, sich im Strohmuseum informieren zu lassen. In diesem Arbeitsprozess habe man sich zuerst einmal fragen müssen, wie Ideen entstehen und wachsen können.
Die SchülerInnen hätten lernen müssen, dass wenn man Neues schaffen wolle, man ins «Blaue» abdriften könne. Ausserdem gehöre immer auch ein gewisses Scheitern dazu, denn so würden sich wieder neue Wege öffnen. Dadurch hätten die SchülerInnen sich mit einem hohen Anspruch an ihre Fantasie und Vorgehensweise auseinandersetzen müssen.
«Es hat viele Versuche gebraucht bis zur besten Lösung, aber alle sind mit Leidenschaft und in einer sehr guten Zusammenarbeit den Ansprüchen gerecht geworden», betonte Thomas Walder. Es sei eindrücklich gewesen, wie sie sich der Herausforderung zu stellen wussten, so dass etwas entstehen konnte. Die Jugendlichen hätten gelernt Entscheidungen zu treffen und den eingeschlagenen Weg zu gehen. «Mit dieser Ausstellung können wir etwas weitergeben.»
Ein bedeutender Moment
«Ich bin zufrieden mit dem, was ich sehe und erlebe», meinte Jakob Isler, Präsident der Stiftung Strohmuseum Wohlen, und er danke allen, die mit zum Gelingen beigetragen haben. Es sei alles wie am «Strohschnürlein» gelaufen, fügte Anna Hegi, Leiterin des Museums, an. Der entscheidende Moment war aber, als sich die Türe zum Museum öffnete und man endlich das Schaffen der Jugendlichen begutachten und bewundern konnte.
Bei einem Durchgang war man froh darüber, dass keine Rangierung stattgefunden hat, denn alle fünf Objekte sind in ihren Ausführungen sehr individuell gestaltet und eindrücklich erarbeitet worden. Sie unterscheiden sich im Resultat, aber alle hinterlassen einen sehr eigenen Eindruck in Bezug auf Design und Strohflechten. Diese Verbindung haben die SchülerInnen bestens geschaffen.
Betrachtet man unter anderem die Arbeit aus Wohlen, fragt man sich wie der Pizzamann zum Kaiser wird, und möchte sich eigentlich am Liebsten in den Stuhl «Juve Ei» der HPS Wohlen setzen. Nicht weniger interessant und anregend sind «Halm» (Dottikon), «Multi-Mix» (Villmergen) und «Eggen & Odo» (Eggenwil). Diese fünf Werke fordern einem eigentlich auf, sie vor Ort zu begutachten, zu betrachten und Eindrücke, was Jugendliche schaffen können, mitzunehmen.
Richard Wurz
6. Juli 2017
Bilder: Richard Wurz
Weitere Informationen: www.strohmuseum.ch