Renato und sein Sohn Leonardo Bizzotto durften anlässlich der Bundesratsreise dem Gremium ein musikalisches Ständchen bringen.
Es ist eine seltene Ehre, wenn man den Bundesrat einmal von seiner persönlichen Seite kennenlernen darf. Dieses Vergnügen hatten die beiden aus Muri stammenden Musiker Renato (Oboe) und Leonardo Bizzotto (Fagott) am vergangenen Donnerstagabend anlässlich der Bundesratsreise. Zusammen mit Robert Walker (Englischhorn) und Barbara Dehm (Oboe), die beide ebenfalls aus dem Aargau stammen, gaben sie beim Nachtessen ein kleines musikalisches Ständchen.
Musikalisches Programm für den Bundesrat
Es kann von Vorteil sein, wenn man eine Bundespräsidentin bereits von klein auf kennt und dabei nie ganz den Kontakt zueinander verloren hat. Dies durfte der Murianer Oboist Renato Bizzotto vor einigen Monaten wieder einmal im positivsten Sinne erfahren. Er wurde nämlich angefragt, ob er und einige weitere Musiker bereit wären, für die Abendunterhaltung anlässlich der Bundesratsreise zu sorgen.
Natürlich liess sich Renato Bizzotto nicht zweimal bitten und stellte mit Robert Walker, Barbara Dehm und seinem Sohn Leonardo ein hochkarätiges Doppelrohrblatt-Ensemble zusammen. Robert Walker arrangierte alles für den Abend. In einem ersten Teil wurden vor allem barocke Werke gespielt, wie Georg Friedrich Händel oder Georg Philipp Telemann. Ein zweiter Teil widmete sich eher jazzigen Klängen. In einem dritten Teil hatte Robert Walker extra für den Abend ein Werk komponiert und zusammengestellt, das unter dem Titel «Tour de Suisse» gespielt wurde. Hier hörte man nicht nur das Postautohorn und Wilhelm Tell, sondern es wurden bekannte Volkslieder aus den Herkunftsregionen der Bundesräte angespielt, bis dann schliesslich die Nationalhymne das Ganze abrundete. «Diese Idee kam beim Bundesratsgremium sehr gut an, und wie wir es erhofft hatten, wurde beim einen oder anderen Lied mitgesungen», zieht Renato Bizzotto das Fazit über diesen Teil des Konzertes.
Auf Du mit dem Bundesrat
Im Anschluss an das Konzert wurden die Musiker und die Musikerin zum lockeren Gespräch mit den Regierungsmitgliedern eingeladen. «Einige Bundesräte sind ja eng verbunden auch mit klassischer Musik. Da ergab sich schon das eine oder andere Fachsimpeln», fasst der Oboist den Abend zusammen. Aber nicht nur über Musik wurde diskutiert, sondern auch über Gott und die Welt oder gar Weltpolitik. Einmal in einem solch hochkarätigen Rahmen seine Meinung äussern zu können, ist eine besondere Erfahrung, die schliesslich auch mit einem Erinnerungsfoto für die Ewigkeit festgehalten wurde.
Bettina Leemann
8. Juli 2017
Bilder: zVg