Fünf Schulklassen liessen sich vom Material Stroh inspirieren...
... und gestalteten mit einem DesignerIn ein Objekt, das nun im Strohmuseum Wohlen ausgestellt wird. Andrea Huser und Andrea Zielinski von Zielinski Kulturprojekte GmbH haben im Auftrag des Strohmuseum eine neue Sonderausstellung konzipiert, die ab dem 6. Juli über ein Jahr hinweg in Wohlen besichtigt werden kann. Dieses Mal stellt das Strohmuseum im Park die Sonderausstellungsfläche Schulklassen zur Verfügung, die dort ihre selbdesignten Objekte ausstellen dürfen.
Sich von Stroh inspirieren lassen
Ziel des Projektes «Design Total – Stroh inspiriert Schulklassen» war, dass das Material Stroh die verschiedensten Schulklassen inspiriert und dazu animiert, ein eigenes Objekt zu kreieren. Dabei mussten sich die fünf Aargauer Schulklassen, die schliesslich alle mehr oder weniger aus der Region kamen, nicht nur mit dem Werkstoff Stroh auseinandersetzen, sondern vielmehr auch damit, was denn Design ist? Wie ein Objekt überhaupt entsteht? Und welche Prozesse durchlaufen werden müssen, bis ein fertiges Objekt bereit für die Ausstellung im Museum ist? Unterstützung bekamen die fünf Schulklassen dabei von Schweizer DesignernInnen, die im Endeffekt auch mit ihrem Namen für die geschaffenen Objekte geradestehen.
Inspirieren liessen sich die Schulklassen von der Strohflechtkunst und absolvierten gemeinsam einen Besuch im Strohmuseum und einen Workshop, bei dem sie sich mit der Materie Stroh vertraut machten. Schliesslich durften sie über vier Tage hinweg intensiv mit einem DesignerIn zusammenarbeiten und dabei einen ausgereiften Prototypen kreieren, den sie nun in der Sonderausstellung dem breiten Publikum präsentieren werden.
Andrea Zielinski
Intensive Arbeit
Insgesamt mussten die angemeldeten Klassen schon bereit sein, intensiv zu arbeiten. Andrea Zielinski ist sich auch durchaus bewusst, dass das Projekt bei der einen oder anderen Klasse, den Rahmen des normalen Unterrichts gesprengt hat. «Einige SchülerInnen arbeiteten sogar am freien Mittwochnachmittag weiter, um ihr Objekt zu perfektionieren», fasst sie zusammen. Auch wichtig ist ihr, dass sich vor allem die Kinder an dem Projekt partizipieren mussten. «Sie sollten selbst etwas entwickeln. Es gab weder richtig noch falsch und das war manchmal ein harter Lernprozess sowohl für die Klassen als auch ihre Lehrpersonen», führt sie weiter aus. Der Schulalltag wurde aufgebrochen und aus der Klasse, ihrer Lehrperson und dem DesignerIn wurde ein Team, das zusammenarbeiten musste und durfte.
Eine überraschende Ausstellung
Was in den einzelnen Klassen entstanden ist, darüber geben die beiden Ausstellungsmacherinnen natürlich vor der Eröffnung der Ausstellung keine Auskunft. Allerdings merkt man den beiden die Begeisterung deutlich an. Die eingereichten Objekte sind offenbar richtig gut geworden. Allerdings ist es beiden wichtig, dass es sich nicht um einen Wettbewerb gehandelt hat. «Es gibt keinen Preis zu gewinnen und es gibt keine Rangierung. Alle Objekte erfüllen unsere Vorgaben und sind auf ihre Art grossartig geworden», hält Andrea Zielinski abschliessend fest.
Bettina Leemann
18. Juni 2017
Bilder: zVg
Die Ausstellung kann ab dem 6. Juli im Strohmuseum im Park in Wohlen besucht werden. Nähere Informationen zur Sonderausstellung und den Öffnungszeiten findet man auf www.strohmuseum.ch