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Der Künstler René Walker lässt Opernarien entstehen.
Kultur
Der Kunstschaffende René Walker öffnet im Kunstfenster Freiamt «Ein Blick» im Singisen Forum des Klosters Muri die Tür in die Welt der Opern.
Datum: 27. November 2023

Als Kind und in den späteren Jahren habe er wohl immer wieder mit den Händen etwas gemacht wie Mosaike gestaltet oder Taschen genäht, aber nie den Gedanken gehabt Künstler zu werden, hielt René Walker im Gespräch fest. «Ich hatte mit der Kunst keine Berührung.» Vor zehn Jahren habe er aber beschlossen seinen Beruf als Banker loszulassen, um sich Raum zu schaffen neue Wege zu suchen im Wissen nicht zu wissen, was er eigentlich wolle, erklärte er, fügte aber gleich an: «Ich hatte damals 45-jährig kein Burn-out und stand nicht in einer Midlife-Crisis, sondern ich wollte einfach etwas Neues machen.» Einen entscheidenden Schritt habe er dann gemacht, als er in Bern die Ausbildung zum Ausbildner für Gestaltung begonnen habe. Es sei befreiend gewesen, denn er habe sich nichts mehr beweisen müssen, sondern sich einfach einleben können in die verschiedenen Bereiche der künstlerischen Gestaltung.

Bereits 2013 habe er seine erste Ausstellung mit Mosaiken in einem Fachgeschäft an seinem Wohnort gehabt und im Atelier seien viele Objekte wie Taschen entstanden. In der alten Kirche von Amsteg habe dann 2016 seine erste eigene Ausstellung stattgefunden und es sei definitiv losgegangen. «Ich hatte das Wissen und zu Hause Raum und Material, schuf das Atelier ‹riis&boor›, begann Kurse zu geben und konnte meine Ideen umsetzen.» In seinem Schaffen nutze er die verschiedensten Materialien, denn im Vordergrund stehen immer die Idee und das Wie in der Umsetzung und dann suche er das Material dazu, erklärte René Walker. Angesprochen auf die «Botschaft» seiner Bilder und Ojekte, meinte er: «Es muss nichts Konkretes sein, aber die Betrachter:innen einladen einfach zu schauen, zu reflektieren und sich damit auseinandersetzen.»

«Mein Leben ist wie ein dauern-
des Hineinstol-
pern in etwas.»

René Walker

Kunsterlebnis der besonderen Art
Die Idee zu seiner Ausstellung «arias in vitro» sei entstanden, als er ein Kochbuch in allen Einzelheiten gestalten wollte, was aber in allen Bereichen ein Misserfolg gewesen sei – eine Schnapsidee, hielt René Walker fest. Beim weiteren suchen sei er auf Operführer und ein Buch über Maria Callas gestossen – «die Idee war geboren und ich beschloss Opernarien zu destillieren und auszustellen.» Er habe zwölf Arien ausgesucht, das passende Bild geschnitzt und im Linoldruck ein Bild gemacht. Anstatt Kirschen oder ähnliches habe er Notenblätter genommen, sie in kleine Stücke zerfetzt, im Wasser eingelegt, destilliert und in sandbestrahlte Flaschen mit dem entsprechenden Sujet abgefüllt. Eingefügt sei hier, dass es an der Ausstellung «nur» Wasser und kein Notenpapier-Schnaps in den Flaschen hat.

Die Arie sei von einer Sängerin a-capella begleitet von einem Pianisten gesungen. Nun könne man mit einem QR Code das Kunstwerk herunter laden, habe Bild, Text zur Arie und die Musik und könne das Ganze mit nach Hause nehmen, hielt René Walker fest. Im Gespräch erklärte er, dass man manchmal eine Idee habe und nicht wisse wohin es gehen wird – vor Ort kann man jetzt erfahren, wohin es gegangen ist.

Richard Wurz
29. Oktober 2023
Bilder: Richard Wurz

Die Vernissage zur Ausstellung «arias in vitro» von René Walker findet am Mittwoch, 1. November um 12.15 Uhr im Rahmen des Kunstfensters Freiamt «Ein Blick» im Singisen Forum des Klosters Muri statt. Die Ausstellung dauert bis 3. Dezember und ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch

 

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