Man werde täglich mit Tausenden und Abertausenden Bildern konfrontiert und jedes manifestiere das Vergehen der Zeit, hält Viola Oppizzio fest. Aber man konzentriere sich nicht auf die Bedeutung der Bilder, sondern nehme sie als Mittel das Vergehen der Zeit nicht zu spüren. Man gebe sich den Luxus stets abgelenkt sein zu dürfen – beim Warten an der Bushaltestelle, in der Pause, beim Essen. «Wir halten nicht mehr an und erfassen, was wir sehen – wir wollen die Schnelligkeit der Welt unterbrechen.» Mit ihrem Tisch fordert sie dazu auf sich zu bewegen und den Moment auszukosten. Es soll ein Innehalten, ein Verweilen und ein Wahrnehmen sein, was einem vor Augen liegt – Emotionen und auftauchende Erinnerungen, die das Bild weckt. In diesen Elementen des Alltags würde man sich wieder finden, so Viola Oppizzio, und Verbindungen zu Momenten herstellen, die vergessen gingen, aber einem vielleicht in irgendeiner Weise verändert haben. Die Zeit gehe aber vorbei und man werde sich der Sterblichkeit und der Materialität der Welt bewusst – der Zeit in ihrer Gesamtheit. «Jeder sei für seine eigenen Momente verantwortlich – und wir haben den Luxus, dies zu tun.»
Redaktion
3. Juni 2025
Bild: zVg
Die Ausstellung «Luxese» im Kloster Museum Muri dauert bis 20. Juli und ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch