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Die Stimme von Marcello Wick wird eine Bereicherung sein.
Kultur
Es ist «Zeitlos» - das Jugendorchester Freiamt (JOF) geht mit dem Solisten Marcello Wick unter der Leitung von Anne-Cécile Gross auf Tournée.
Datum: 08. Juni 2025

Die jungen Musiker:innen haben sich am Künstlerhaus Boswil eingefunden, um in mehreren und sehr intensiven Proben unter der Leitung von Anne-Cécile Gross, künstlerische Leitung und Dirigat des Jugendorchesters Freiamt, das Konzert «Zeitlos» mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791), Sir Granville Bantock (1868 bis 1946), Henryk Górecki (1933 bis 2020), Paul Desmond (1924 bis 1977) und Richard Wagner (1813 bis 1883) zu erarbeiten und den musikalischen Einklang zu finden. Es sind alles Werke, die für ein Orchester geschrieben wurden. Anne-Cécile Gross liess es aber nicht dabei bewenden, sondern brachte in Zusammenarbeit mit dem Sänger, Musiker und Chorleiter Marcello Wick die Stimme hinein. Natürlich können die einzelnen Werke auch ohne das Instrument Stimme gespielt werden, aber durch diese «Einmischung» entstehen Schwingungen und Klänge, welche das klassische Repertoire mit bis anhin Ungehörtem bereichert und neue Klangfarben entstehen lässt. Die jungen Musiker:innen spielen die Werke und er setze mit seinem Instrument – der Stimme – das Tüpfelchen drauf, erklärte Marcello Wick im Gespräch. Das sei aber nicht im Sinn einer Begleitung als Sänger, sondern erst in der Zusammenarbeit mit dem Orchester können neue Klangwelten entstehen. «Das Spannendste ist über ein Werk noch etwas darüberzulegen und Neues entstehen lassen – mit der Stimme ist das möglich», hielt Marcello Wick fest.

Das ursprünglichste Musikinstrument
Die Stimme habe im Leben des Menschen einen grossen Stellenwert und der Körper werde dabei zum Instrument, das unheimlich viele Klangfarben produzieren könne – ob archaischer Gesang, Jodeln, Oberton oder tiefe Töne, der Klangkörper könne mit der Stimme moduliert werden. Marcello Wick wies aber auch darauf hin, dass die Stimme etwas Privates, Intimes sei und man mit ihr etwas Persönliches freigebe. Er brachte das so auf den Punkt: «Die Stimme ist persönlicher als ein Instrument und auf der Bühne ist man eigentlich nackt.» Grundsätzlich finde er es aber schade, wenn man nicht singe – nicht nur professionell, sondern auch als Ritual.

Zu Beginn der ersten gemeinsamen Proben haben sich die jungen Orchester-Musiker:innen ein bisschen darüber gewundert, was er mit seiner Stimme mache, erzählte Marcello Wick. Das habe sich aber bald gelegt, hielt er fest, obwohl es für das Orchester eine grosse Herausforderung war, bei der «Einmischung» der Stimme sich nicht ablenken zu lassen. Es habe sich aber eine kreative Zusammenarbeit ergeben. «Für mich ist es ein Erlebnis mit einem solchen Orchester zusammenzuarbeiten – sie spielen nach Noten, ich gebe mich als Kontrast ein.» Vom Klangbild ist es anders, erweitert aber das Bestehende und gemeinsam habe man es zu einem musikalischen Erlebnis geführt.

Richard Wurz
8. Juni 2025
Bilder: Redaktion/zVg

Die JOF-Tournée «Zeitlos» startet am Freitag, 13. Juni um 19.30 Uhr in der Alten Kirche am Künstlerhaus Boswil statt. Die weiteren Konzerte: Samstag, 14. Juni, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche, Möriken; Sonntag, 15. Juni, 17 Uhr, Aula Kantonsschule Wohlen; 9. August, 11 Uhr, Rheinfelden, Open Classics am Rhein. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

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