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Die Visionen mögen Realität werden.
Kultur
Mit ihrer neunten Produktion «Wohin wir träumen» kann die Junge Bühne Bremgarten ihr zehnjähriges Jubiläum feiern – und das ist kein Traum, sondern das Resultat hartnäckiger und engagierter Teamarbeit.
Datum: 06. September 2025

Die sieben Spielleute der Jungen Bühne Bremgarten sind auf die Zielgerade eingebogen und verfeinern noch die Kleinigkeiten, damit die Aufführungen von «Wohin wir träumen» für das Publikum zu einem Erlebnis wird. Die Junge Bühne verstehe sich als Kollektiv, in dem die Mitwirkenden gleichberechtigt und in einer flachen Hierarchie eingebunden sind, hielt Simon Landwehr an der Medienorientierung fest. So habe man in gemeinsamer Arbeit und dem Einbringen eigener Ideen in einem herausfordernden Prozess erneut ein Stück mit einem postdramatischen Theateransatz erarbeitet. Es ist ein verwobenes Erlebnis, wo das Schauspiel, das Wort, die Bewegung, die Musik, Geräusche und szenische Fragmente ineinander verflochten sind. Die Schauspielleute würden dabei zwischen Rollen, fiktiven Welten und persönlichen Reflexionen wechseln und so neue Perspektiven auf das Thema entstehen lassen. Die Inszenierung bewege sich fliessend zwischen Realität und Fiktion, dem Versuch dem Alltag zu entliehen und der Rückkehr.

Flucht – Zuflucht – Widerstand
Das Stück habe man aus dem Nichts im Team entstehen lassen, so Simon Landwehr. Der Aufhänger sei die Weltlage, die ein bisschen zum Verzweifeln ist, gewesen, erklärte Simon Landwehr. Man habe sich die Frage gestellt: «Was machen wir – aufzeigen wie schlimm die Situation ist oder das Gegenteil?» Man habe sich für das Gegenteil entschieden, wobei sich aber die Frage stellte: «Wohin flüchten wir, wenn alles zerstört wird?» Man könne nicht auf der schönen Erde bleiben und lande ja letztlich wieder zurück in der Realität. Eine wenig Hoffnung könne man ja mitnehmen, aber  flüchten sei auch nicht alles. «Man muss die Realität irgendwie mitnehmen.» Simon Landwehr wies darauf hin, dass kein Drehbuch bestanden habe, sondern die Spielleute ihren Ort und Geschichte einbrachten wohin sie denn flüchten würden. Diese einzelnen Geschichten haben als Ganzes zu einem Gesamtwerk «Wohin wir träumen» geführt. Dadurch seien viele Schnittstellen zwischen den Spielleuten, dem Publikum, der Bühne, der Musik und dem Geschehen entstanden, die eine entsprechende Gestaltung des Raumes fordern würde, damit die Spielleute spielen und das Publikum miteinbeziehen können.

Das Theaterstuck wird sicher auf viele Fragen eine Antwort wissen oder schon Antworten haben auf Fragen, die nie gestellt wurden. Ob man erfahren wird, wohin wir träumen, wird sich weisen, aber man kann so als Gedanken mitnehmen: «Nicht alle Träume konnten verwirklicht werden, aber ich bin glücklich, sie gehabt zu haben.»

Richard Wurz
6. September 2025
Bilder: ©Bruno Rotach

Das Stück «Wohin wir träumen» wird vom 13. bis 27. September aufgeführt. Vorverkauf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Fairdinand, Marktgasse 19, Bremgarten. Spieldaten und weitere Informationen unter kellertheater-bremgarten.ch/