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Das Orchester und die drei Sänger:in Daniel Bentz, Chasper-Curò Mani und Gianna Lunardi standen unter der Leitung von Anne-Cécile Gross im Einklang.
Kultur
Ein Bariton, ein Tenor, eine Mezzosopranistin und das Orchester der Orchesterakademie 2023 am Künstlerhaus Boswil unter der Leitung von Anne-Cécile Gross – der Opernabend in der Alten Kirche Boswil war ein Genuss.
Datum: 21. September 2023

Mit der Aufführung der Oper «Deux hommes et une femme» (Rita) von Gaetano Donizetti (1797 bis 1848) brachte Anne-Cécile Gross, künstlerische Leitung der Boswiler Orchesterakademie für Amateure, am Künstlerhaus Boswil eine Opernrarität zum Klingen. Der Kirchenraum wurde dem Geschehen angepasst, so dass die szenische Aufführung in einer wohltuenden Atmosphäre voller Lebenslust genossen werden konnte. Es war ein herrliches Zusammenspiel zwischen den 40 Musiker:innen des Orchesters und den Sänger:innen Gianna Lunardi (Mezzosopran), Daniel Bentz (Tenor) und Chasper-Curò Mani (Bariton) in der zur Taverne verwandelten Alten Kirche auf musikalisch hohem Niveau.

Schon der Einstieg des Orchesters erzeugte eine heitere und fröhliche Stimmung in der sehr gut besetzten Alten Kirche, obwohl es sich in diesem Einakter eigentlich um eine Farce über die häusliche Gewalt handelt. Das war aber szenisch gesehen keine Überraschung, denn das Libretto, geschrieben von Gustave Vaëz (1812 bis 1862), trägt ja den Titel «Rita ou Le Mari battu» respektive «Der geprügelte Ehemann». Da waren die Tavernenwirtin Rita (Gianna Lunardi), die an der gasthäuslichen Hackordnung auch mit Gewalt festhält, der erste Macho-Ehemann Gasparo (Chasper-Curò Mani), der weiss, was Frau braucht, und Pépé (Daniel Bentz), den Rita als zweiten Ehemann und Arbeitssklaven in ihrer Gastwirtschaft hält. Die drei Sänger:in brillierten mit ihren klaren Stimmen und in der Umsetzung des Geschehen in erfrischende Szenen.

Die Musiker:innen interpretierten die Oper auf einer musikalisch berauschenden Ebene mit Freude und viel Leidenschaft. Und sie verharrten der Dinge mit einem Lächeln, die von den Solist:in kamen. Das Gesangstrio liess es nicht dabei bewenden, die Oper hervorragend zu singen, sondern sie erzählten dazwischen die Geschichte und belebten das Geschehen mit Songs und Liedern aus neueren Zeiten, begleitet vom Pianisten Simon Bächinger. Da durfte natürlich unter anderem das Lied «Campari Soda» und «Mein Herz gehört nur dir» nicht fehlen und gemeinsam mit den Besucher:innen sangen sie «Volare».

Dirigentin Anne-Cécile Gross verstand es einmal mehr die Musiker:innen mit auf den Weg in ein musikalisches Abenteuer zu nehmen. «Deux hommes et une femme» (Rita) ist sicher eine tragische und gleichzeitig komische Oper, aber in Boswil wurde sie nie zum Klamauk, sondern zu einem wohltuenden Erlebnis.

Richard Wurz
8. Oktober 2023
Bilder: Richard Wurz

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