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Faden im Foto - Marion Strunk.
Kultur
Im Rahmen der Ausstellung «Luxese» im Klostermuseum Muri gibt die Künstlerin Marion Strunk Einblick in ihr Schaffen – das Zusammenführen von Fotografie und Faden.
Datum: 21. Mai 2025

Der goldene Faden ziehe sich wie ein Leitmotiv durch die Textilgeschichte und Gold war und ist ein Luxus, hält Marion Strunk fest. Wie kaum ein anderer Faden spiegle er Rang und Status wider und führe die gesellschaftliche und soziale Dimension von Textilien vor. Zurückgezogen und fern von allem erscheine die Askese als das Gegenteil, sei aber auch ein Luxus, denn das sich Zurückziehen sei eine Bereicherung für Geist und Gemüt – etwas Heraushebendes, Aussergewöhnliches und Ungewöhnliches.

Mit dem Zusammenführen von Fotografie und Faden wolle sie zu sehen geben, was ein Bild eigentlich ist: eine Fiktion. Im Unterschied dazu sei aber der Faden konkret im Bild und könne berührt werden. «In diesem Moment habe ich den Faden wirklich in der Hand und zu einer Form gestaltet, wird er zum Bild», erklärt Marion Strunk. Der Faden wolle die Verbindung und die Fotografie fordert die Genauigkeit und so führe sie Faden und Fotografie zusammen. Es treffe sich das Händische und das Technische – Wollen, Wolle, Wollfaden, Fadenfoto, Fotofaden. Die Fotografie halte es fest und konfrontiere sie mit Entscheidungen, lasse sie aber auswählen in der Arbeit mit dem Bild. Es sei ein hineinstechen in die Fotografie, ein Hin und Her. So müsse immer wieder der Faden aufgenommen und durch das Nadelöhr gezogen werden. Letztlich sitze der Faden im Bild, auf der Fotografie, kann erspürt werden – ein Gefühl des Berührtsein.

Sie fotografiere auf ihren Spaziergängen und manchmal entstehen Kreise oder Worte, die ihr gefallen – einfach Stimmungen weitergeben wolle sie mit ihren Bildern. Es sei nicht etwas Aggressives in die Fotografie hinein zu sticken, betont Marion Strunk. Die Löcher sehe man nicht, aber das Handwerk – Hand und Werk spielen zusammen.

Richard Wurz
21. Mai 2005
Bild: zVg

Die Ausstellung «Luxese» im Kloster Museum Muri dauert bis 20. Juli und ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch

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