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Susanne Brem erzählt aus ihrem Skizzen-Tagebuch.
Kafi-Tratsch
Anlässlich des Februar Kafi-Tratsch von freiamtplus im Café Spatz in Bremgarten liess Susanne Brem in ihre Welt des Zeichnens blicken.
Datum: 24. Februar 2019

Ohne ein kleines handliches Skizzenbuch, und einem kleinen handlichen Etui, in dem sich mindestens ein Fineline, ein kleiner Malkasten und ein Pinsel mit Wassertank befindet, geht die Illustratorin Susanne Brem nicht aus dem Haus. Immer sieht sie irgendetwas, dass sie mit wenigen Strichen festhalten muss. Das sei nicht immer ganz einfach für ihren Mann, hielt sie anlässlich des Kafitratsch fest, denn der habe zwar viel Geduld, aber manchmal wolle er dann doch weitergehen und sie sei noch nicht soweit. «Für mich sind diese Skizzenbücher so etwas wie Tagebuch zu schreiben», hält sie überzeugend fest. Und beim Durchblättern der mitgebrachten Bücher werden dann auch die BesucherInnen mitgenommen auf die verschiedensten Reisen. Da findet man sich wieder in Dresden oder Meissen, in Berlin im Ägyptischen Museum oder im nahe gelegenen Bruno Weber Park in Dietikon.

Alle ihre Eindrücke hält Susanne Brem in den handlichen Büchern fest und manchmal, wenn sie ausreichend Zeit hat, dann sind ihre Bilder nicht nur schwarzweiss, sondern sogar koloriert. Hier hat eindeutig jemand seine Passion im zeichnerischen Ausdruck gefunden, das wird einem beim Tratsch im Café Spatz schnell einmal klar. «Meine Eltern hatten oft nicht so viel Zeit für mich, und da wurde ich aufgefordert zu zeichnen», erinnert sich Susanne Brem an die Anfänge ihrer Leidenschaft zum Zeichnen zurück.

Aufgenommen in der Kunstgewerbeschule
So war es denn für sie auch klar, dass sie aus ihrer Passion, dem Zeichnen, den Beruf machen wollte. Doch bis sie wirklich beim Zeichnen und einem eigenen Atelier angelangt war, war der Weg noch lange und verlangte einiges an Durchhaltevermögen. Nach der Matur wollte Susanne Brem ihren Weg an der «Kunsti» in Zürich weiterverfolgen. Sie machte dort ihre Aufnahmeprüfung. Allerdings riet ihr der Kollegenkreis, zu einem Plan B, denn von 400 Bewerbungen wurden damals lediglich 40 aufgenommen.

«Zeichnen ist mein Steckenpferd seit ich klein war.»

Susanne Brem

Susanne Brem entschied sich bei Plan B zu einer längeren Reise durch England, um ihr Englisch zu verbessern. Und dann geschah das Unwahrscheinliche. Als die gesamte Reise geplant und das Ticket bezahlt war, kam die Zusage für die «Kunsti». Eine Zusage, die Susanne Brem in den Wind schlug und nach England ging. Zurück in der Schweiz machte sie eine Ausbildung zur Fotografin und später einen Stage bei einer kleinen Regionalzeitung im Kanton Zürich.

Das gestalterische Element liess sie allerdings nicht fallen. Sie bewarb sich ein weiteres Mal an der Kunstgewerbeschule wurde aufgenommen, doch just in jenem Moment wurde sie schwanger. Erneut aus der Traum von der Ausbildung im künstlerischen Bereich. Sie besuchte zwar den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule, aber nur als Hörerin und damit ohne Abschluss und Papiere.

Über den Journalismus zurück zur Kunst
Von nun an war Susanne Brem vor allem Mutter und daneben noch freie Journalistin, denn fotografieren hatte sie ja gelernt und bei der Regionalzeitung auch gelernt, wie Artikel vernünftig aufgebaut sind. Beim Umzug der kleinen Familie in den Aargau, konnte sie dann damit beginnen für die spätere Aargauer Zeitung zu schreiben. Dass ging sehr gut neben ihren familiären Verpflichtungen, denn Schreiben konnte sie ja auch in der Nacht und bei den Einsätzen am Wochenende konnte ihr Mann die Kinder beaufsichtigen. Doch als der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus war, entschied sich Susanne Brem noch einmal dazu ihrer zeichnerischen Passion vertieft nachzugehen. Sie meldete sich an der Schule für Kunst und Design im Lehrgang Illustrationsdesign an. In ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit der Schaffung eines Popup-Buches. Allerdings musste sie bald einmal einsehen, dass die Fertigungskosten für eine grössere Auflage viel zu hoch und nicht realisierbar sind.

Trotzdem hatte sie mit der Technik der Illustration ihre definitive Passion gefunden. Inzwischen teilt sich Susanne Brem in Bremgarten ein Atelier mit der Künstlerin Gaby Neth und gibt verschiedenste Malkurse unter anderem auch an den Volkshochschulen in der Region. Auch im Bruno Weber Park darf sie in diesem Jahr im Rahmen des Programms verschiedene Kurse anbieten. Man könnte sagen, dass Susanne Brem endlich an ihrem Ziel angekommen ist. Sie kann mit Leidenschaft ihrer Passion dem Malen nachgehen und dabei ihre Leidenschaft auch noch an begeisterte SchülerInnen weitergeben.

Bettina Leemann
24. Feburar 2019
Bilder: Bettina Leemann

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