Die Tanne gut eingebettet in den Boden und fest verankert schafft mit ihrer Grösse und Ausstrahlung eine Verbindung zwischen der Erde und dem Boden des Alltags – sie lässt einen Keim der Hoffnung zu. Dies in einer chaotischen Gegenwart, in der man sich gar keine Zukunft mehr ausmalen will. Diese Krisen, Kriege und unüberwindbaren Kontroversen machen dem Menschen zu schaffen, träge, verzweifelt und rücksichtslos. Die Hoffnung es werde alles besser schwindet und es bleibt nur noch die Hoffnung auf konstruktive menschliche Veränderungen, auf einen Aufbruch, einen Neuanfang. Friedrich Nietzsche hielt dagegen: «Hoffnung macht uns blind für die Realität und ist daher das übelste aller Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.» Das ist ja an vielen Orten längst Tatsache und die Hoffnung war nur eine Flucht in Illusionen bis irgendeine Macht auch diese zerstörten. Konstruktive Veränderungen scheinen unwahrscheinlich zu sein – sie sind aber nicht unmöglich, so hoffen wir. Eigentlich möchten wir doch an etwas glauben, auch wenn es in Wirklichkeit nie eintrifft, aber ein Funke besteht, dass es noch gut wird.
Eine Hoffnung haben ist nicht unnütz, denn sie kann Lösungsansätze in verwirrten Situationen oder einfach einen bereichernden Moment schaffen. Die Tannen haben ihren Platz und erfahren nun eine Bereicherung mit Schmuck und Lichter – Ihnen, liebe Leserschaft, sei eine kreative Adventszeit mit Pausen für einen Moment der Ruhe gewünscht.
Richard Wurz
1. November 2025
Bilder: Bruno Rotach
Der Christchindli-Märt findet von Donnerstag, 4. Dezember, bis Sonntag, 7. Dezember, statt Weitere Informationen unter weihnachtsmarkt.ch/