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Wie steht die heutige Jugend zum Geld, wo kommt es her und wie wird es von ihr eingesetzt.

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Soviel vorweg, das Gespräch mit Natascha, Robin und Quirin aus der Oberstufe Muri macht Mut. Die Jugendlichen sind wesentlich vernünftiger als wir Erwachsenen ihnen oft zugestehen und machen sich sehr wohl Gedanken darüber, was man tatsächlich braucht und was man einfach gerne hätte. Alle drei waren sich einig, man müsse nicht immer alles haben, dann schätze man die Dinge, die man sich tatsächlich leisten könne, wesentlich mehr. Auch müsse Geld gar nicht immer im Mittelpunkt stehen, man könne sich nämlich durchaus auch ohne Geld gut unterhalten. Traurig finden sie, wenn Menschen sich über das ihnen zur Verfügung stehende Geld definieren. Viele hätten Mühe damit umzugehen, hätten immer die neuesten Kleider und Handys, erzählten von den vielen Reisen, die sie schon machen durften. Man habe das Gefühl, sie wüssten nicht zu schätzen, wie gut es ihnen geht.

Taschengeld oder Jugendlohn
Wenn man sich mit dem Thema Taschengeld und Jugendlohn auseinandersetzt, findet man insbesondere im Internet eine ganze Reihe von Empfehlungen, welche viele Eltern nach bestem Wissen umzusetzen versuchen. Fragt man aber bei den Jugendlichen konkret nach, wird rasch klar, dass es noch viel mehr Modelle gibt, welche die in den einzelnen Familien vorherrschenden Werthaltungen widerspiegeln. So haben eigentlich alle bereits früh gelernt zu unterscheiden, was nötige und was unnötige Ausgaben sind.
Geld bekommen sie in Form von Taschengeld, als Belohnung für gute Noten, durch Arbeit im Schülerbüro, im Haushalt oder Garten. Auch die Grosseltern steuern bei den Einen schon einmal einen kleinen Betrag bei. Unterschiedlich ist je nach Familie der Zeitpunkt, wann zum ersten Mal Taschengeld ausbezahlt wird. Dieser reicht in unserer kleinen Gesprächsrunde von der dritten Primarklasse bis hin zur zweiten Oberstufe.
Unter Oberstufen-Eltern wird der Jugendlohn viel diskutiert. Die Jugendlichen erhalten monatlich einen bestimmten Betrag und müssen damit vorher abgemachte Aufwände selber finanzieren. Dies sind in der Regel Kleidung, Vergnügen und Handy. Einen sogenannten Jugendlohn erhalten alle drei nicht, haben aber schon davon gehört oder kennen jemanden, der einen solchen bezieht. Den Vorteil erkennen sie darin, dass man ein Gespür für Geld bekomme, den Wert einer Sache anders einschätzen lerne. Auch sei es vielleicht ganz interessant, wenn man sich etwas Spezielles leisten wolle und nicht erst die Eltern fragen müsse.

Was wichtig ist
Ihr Geld geben sie für die unterschiedlichsten Dinge aus. Robin, der Älteste in der Runde, kauft sich «Klamotten», geht gerne mit seinen Freunden in grösseren Ortschaften wie zum Beispiel Zürich aus. Auch für Kino und Essen gibt er sein Geld aus. Sparen möchte er ab Lehrbeginn für die Autoprüfung. Die beiden jüngeren in der Runde sparen für spezielle Dinge. Als Ziele nennt Natascha Computer und Handy, Quirin spart langfristig für grössere Anschaffungen wie das erste Auto. Hut ab, vor so viel Besonnenheit. Nach diesem Gespräch ist eines klar geworden, Geld regiert nur dann die Welt, wenn wir es zulassen.

Susanne King
29. Mai 2017
Bild: Susanne King

Weiterführende Informationen: Donnerstag, 1. Juni, um 19 Uhr im Schulforum Muri, Festsaal Kloster Muri, Seetalstrasse 6, Muri.

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