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Der Veteranenverein Boswil bleibt seinen Gründungsstatuten treu. Frauen sind wohl jederzeit willkommen, aber nur zu Vereinsreisen. Und dies bleibt auch so.

Auch nach 110 Jahren kein bisschen verstaubt - der Veteranenverein Boswil

Ein wenig erinnert er an die den Männern vorbehaltenen englischen Clubs, die auch hierzulande aus Filmen wie «Jenseits von Afrika» mit Robert Redford oder «In 80 Tagen um die Welt» mit David Niven hinreichend bekannt sind – der Veteranenverein Boswil.
Gegründet 1907 von Pater Gallus Küng als religiös-politische Vereinigung ganz im Sinne des lateinischen Begriffs «Veteranus – der Abgeklärte, der Erfahrene, der Ratgebende», ist der Veteranenverein auch heute noch sehr aktiv und zählt derzeit 195 Mitglieder – notabene ausschliesslich Männer. So wurde 1927 nach lebhafter Diskussion und reiflichen Überlegungen ein Antrag, die Frauen zu den Versammlungen mitzunehmen, abgelehnt, wie man der Jubiläumsfestschrift von 2007 entnehmen kann. Die Herren halten sich bis in die Gegenwart daran.
Zum Beitritt eingeladen sind jene, die das 65. Altersjahr erreicht haben, in Boswil aufwuchsen und zur Schule gingen oder aktuell in der Gemeinde leben. «Über die Hälfte unserer Mitglieder kommen heute von ausserhalb», stellt Präsident Othmar Huber fest. Die Boswiler Veteranen haben sich immer sehr interessiert mit dem Weltgeschehen auseinandergesetzt und mit entsprechenden Vorträgen und Diskussionen auf dieses reagiert, was in den Protokollen der Mitgliederversammlungen eindrücklich dokumentiert wurde.

Pflege von Kameradschaft und Geselligkeit

«Heute wie damals dient der Verein dem Zweck, die Kameradschaft, Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen und dies mit Gleichgesinnten zu teilen.» bringt Othmar Huber den Vereinszweck auf den Punkt. Zweimal im Jahr führen die Veteranen gemeinsame Veranstaltungen durch. So findet immer am ersten Fastensonntag die stets gut besuchte Mitgliederversammlung statt. Beim gemeinsamen Mittagessen, anschliessender Versammlung, musikalischer Unterhaltung sowie interessanten und amüsanten Vorträgen zu aktuellen Themen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich auszutauschen über gegenwärtige, geplante oder vergangene Ereignisse.

Dass diese Versammlungen durchaus länger dauern können, wird in der Jubiläumsschrift mit einem Protokollauszug von 1930 überliefert: «Es wird offizieller Schluss erklärt und zum üblichen Jass geschritten, bei dem Einige recht viel Harz am Sitzleder hatten.»
Im Sommer findet jeweils die Vereinsreise statt, an der auch die Partnerinnen willkommen sind. Für die Reise lassen sich die Organisatoren stets besondere Ziele einfallen, auf die man nicht unbedingt selber kommt und nicht Alltägliches für die Teilnehmenden bieten. So führte die Reise im vergangenen Jahr ins Appenzellerland. Die Kaffeepause machte man in einem Bierbrauerrestaurant in Gossau SG, besuchte das Hackbrettmuseum in Herisau, fuhr weiter nach Teufen ins Restaurant Waldegg, wo man im «Schnuggebock» zu Mittag ass. Auf dem Heimweg nahm man das „Zobig“ auf dem Ricken ein. Mit Sicherheit eine ungewöhnliche und unvergessliche Reise für die Teilnehmenden.

Susanne King
22. März 2017

Kontaktadresse: Othmar Huber, Dammweg 5, 5623 Boswil, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Quelle: Festschrift «Veteranenverein Boswil, 1907 – 2007», Autor Gerold Hänggi sen.

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