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Jan Becker in seinem Studio.
Gesellschaft
Das Leben des Bremgarter Jan Becker spielt sich auf zwei Ebenen ab ‒ die berufliche Ausbildung und die Musik.
Datum: 14. April 2020

Es sind jetzt fast zwei Jahre her seit der ersten Begegnung mit dem damals 16-jährigen Jan Becker mit dem Künstlernamen DJ Jan Simon Luca, als er in der Badi Muri für das Jugendhaus muri13 Platten auflegte. Daraus entstand ein Gespräch im Herbst 2018 über seine Aktivitäten als Musiker. Am Treffpunkt zum kürzlich geführten Gespräch mit Jan Becker änderte sich nichts, traf man sich doch wieder beim Pyramidenbrunnen in Bremgarten. Dieses Mal allerdings unter anderen Vorgaben und mit der verschriebenen Distanz.

Es habe sich in diesen fast zwei Jahren einiges geändert, meinte Jan Becker im Gespräch. Alleine schon die Tatsache, dass er direkt aus der Home-Office-Schule zum Gespräch komme. In seinen eigenen vier Wänden zu arbeiten und zu wirken sei er sich gewohnt, meinte Jan Becker, aber digital die Schulstunden zu besuchen fordere mehr Konzentration. So würden alleine schon die Zwischenbemerkungen untereinander im Klassenzimmer würden ausfallen. Er sei aber glücklich darüber, dass er in dieser derzeit schwierigen Situation er die Berufsschule «besuchen» und die berufliche Ausbildung als Logistiker in der Firma Utz in Bremgarten weiter absolvieren könne.

Für ihn sei es aber auch motivierend zu erfahren, dass man an seinem Ausbildungsplatz Verständnis dafür habe, dass für ihn eine gute Ausbildung wichtig sei, aber noch wichtiger bleibe nach wie vor die Musik. «Ich bin aber auf dem Boden geblieben, denn ich will nächstes Jahr meine Lehre erfolgreich abschliessen und dann den Schritt wagen, ‹nur› noch Musik zu machen.»

Ein nachhaltiger Schritt weiter
Als DJ habe er ja bereits unter seinem damaligen Künstlernamen Jan Simon Luca seine erfolgreichen Auftritte gehabt, aber im September 2019 habe dann die Phase mit Einladungen zu grösseren Events begonnen, auch mit seinem der Zeit angepassten Künstlernahmen Simon Miles. Diese Entwicklung seiner Musik und das positive Echo des Publikums haben ihn darin bestärkt noch intensiver zu arbeiten. Aber, gestand er ein: «Ich musste lernen mich besser zu strukturieren, planerischer mit meinem Schaffen umzugehen.» Dadurch sei es ihm gelungen die einzelnen Fragmente seiner musikalischen Arbeit zu einem Ganzen zusammen zu führen ‒ in Einklang zu bringen.

Auf die Frage, ob denn in seiner Musikwelt auch andere MusikerInnen ihren Platz finden können, meinte Jan Becker: «Ich gestalte meine Musikwelt nicht für mich, sondern ich will sie hinaus tragen, unter die Menschen bringen.» Ein bisschen nachgehackt gestand er aber doch, dass er eigentlich ein Einzelgänger sei und in seiner Arbeit ganz in eine eigene Welt abtauche. Er fügte aber gleich an, dass er seine eigene Arbeitswelt brauche, damit er die Klangwelten, die er entstehen lasse, auch verstehe und zusammen bringen könne ‒ aber: «Es macht mich glücklich im Team zu musizieren, daher steht meine Tür zu meiner Welt immer einen grossen Spalt für andere offen.»

Richard Wurz
14. April 2020
Bild: Richard Wurz

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