Das Angebot an Lesestoff im Bereich der Wissenschaft ist breitgefächert und kann anstelle eines Buches den Leseabend im Ohrsessel bei einem Glas Wein durchaus (auch) bereichern. Dabei stehen aber die Abhandlungen über Themen im Vordergrund, welche den Menschen im Alltag seit längster Zeit begleiten, aber sehr individuell wahrgenommen und umgesetzt werden. Man vermag sich vielleicht an die These «Grosszügigkeit macht Menschen glücklicher» erinnern. Wie man nachlesen kann, sei es zweitrangig wie grosszügig man sich verhalte, denn alleine das Versprechen freigebiger zu sein, löse eine Veränderung im Gehirn aus, die den Menschen glücklicher mache. Wenn diese These stimmt, dann kann der Mensch grosszügig und glücklich sein ohne wirklich grosszügig sein zu müssen – eine rein auf sich selbst bezogene Lösung.
Ein bisschen komplizierter wird es, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass die wissenschaftlichen Untersuchungen nachweisen, dass der Konsum von Süssigkeiten den Menschen grosszügiger macht, also auch glücklicher. Es sei angefügt, dass die Wissenschaft auch deutlich macht, dass Süssigkeiten den gesundheitlichen Verlauf des Menschen durchaus beeinträchtigen können. Die Wissenschaftler:innen gaben aber keine schlüssige Antwort auf die Frage, ob man bei der grosszügigen Süssikeitsoffensive einfach selber glücklich sein will oder seine Ruhe – im speziellen bei Kindern – haben will. Vor allem aber habe ich in meiner abendlichen Lektüre keinen wissenschaftlichen Hinweis gefunden, ob bei einem Wegfall von Süssigkeiten die Grosszügigkeit ins Stocken kommt und der Mensch dadurch unglücklicher wird – wenn das so ist, müsste man schnellstens die Lebensgewohnheiten anpassen.
Richard Wurz
22. Mai 2023
Bild: Redaktion