Es war der Tomte
Zum Glück und Wohlstand in Schweden haben nicht nur die Einheimischen und die geschaffenen Strukturen des Staates Schweden beigetragen, sondern es war, wie in der Geschichte nach zu lesen ist, Tomte sprich das Heinzelmännchen. Er ist nicht der schwedische Weihnachtsmann, lebt er doch seit heidnischer Zeit während dem ganzen Jahr vorwiegend in ländlicher Umgebung auf den Bauernhöfen, will er doch seine Ruhe haben.
So hatte jeder Hof seinen eigenen Tomte, der unter dem Wohnhaus, im Stall oder auf dem Heuboden lebte, sich unsichtbar machen konnte, aber wenn es galt zu schützen oder zu helfen war er da. Er war der Bewacher von Mensch, Tier, mit denen er auch sprechen konnte, und Hof und war stets bereit bei anstrengenden Arbeiten zu helfen. Tomte war eher klein, aber sehr stark, trug eine rote Mütze, Holzschuhe, grobe Strümpfe und entsprechend der bäuerlichen Werktagskleidung graue oder grüne Arbeitskleider und besass die unterschiedlichsten Ausrüstungen für die tägliche Arbeit.
Tomte forderte aber von den Menschen Respekt ihm gegenüber und war sehr streng. Er soll über übernatürliche Kräfte verfügt haben und wollte keinesfalls verärgert werden. So brachte er je nach Stimmung respektive Verstimmung Glück oder Unglück über den Hof. Mit Gröt (Grütze) konnte man ihm aber eine Freude bereiten und bei guter Laune halten. Allerdings galt es zu beachten, das Tomtegröt in einem Schälchen mit einem Holzläufel bereit zu stellen, sonst war Tomte verärgert und man musste über das Jahr hinweg mit Unglück rechnen.
Gerade zur Weihnachtszeit erfährt Tomte in Schweden immer wieder grosse Aufmerksamkeit, wohl so als Weihnachtswunsch seine früheren Aktivitäten mögen sich wiederholen.
Peter Müller, Merenschwand
Präsident Förderverein Künstlerhaus Boswil
21. Dezember 2019
Bild: Richard Wurz