8. Dezember – Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.
So heisst es in einem alten Weihnachtslied. Eines dieser Weihnachtslieder, das unsere Kinder nicht mehr lernen, zumindest in der Schule nicht, zu christlich der Inhalt, zu wenig angepasst an den «Klingbim» der heutzutage praktizierten Weihnachten. Zu wenig neutral, zu wenig integrativ. Und doch ist der Wunsch nach Frieden, doch einer jener Wünsche, der uns Jahr für Jahr umtreibt. Der sogenannte Weltfrieden ist ein Wunschdenken, den man wohl nie erleben wird. Jetzt in den Tagen in denen es auf Weihnachten zugeht, liegt das grosse Wort des Friedens nahe. Man sehnt sich danach, eine friedvolle Zeit zu erleben und trotzdem kommt es gerade in der Zeit der Festtage erwiesenermassen besonders häufig zu Streitereien auch im Familienkreis.
Trotzdem lässt man sich Jahr für Jahr darauf ein und sucht nach dem Frieden. Vielleicht auch nach seinem eigenen persönlichen Frieden. Die innere Ruhe, der man sich in der überaus hektischen Zeit widmen möchte. Manchmal beruhigt man auch sein persönliches Gewissen, indem man grosszügig spendet und damit versucht sich den Frieden zu kaufen. Doch Frieden lässt sich nicht kaufen. Frieden ist ein Gut von unschätzbarem Wert und überaus kostbar. Das wissen wir Menschen längst. Frieden lässt sich allerdings teilen und weitergeben. Manchmal ist es ein sanftes Lächeln, das schliesslich in einem herzhaften Lachen endet, manchmal ist es eine ausgestreckte Hand, die man nimmt und herzhaft drückt, manchmal ist es auch eine Umarmung oder ein Kuss, der Frieden in das Herz strömen lässt und eine wunderbare Wärme verbreitet.
Frieden ist die totale Ausgeglichenheit und für die muss man viel investieren und sich engagieren. Wie viel man tatsächlich bereit ist für den Frieden und den eigenen persönlichen Frieden zu investieren, das muss sich jeder selbst überlegen, aber gerade in der Adventszeit und in den kommenden Feiertagen hat man manchmal nicht nur die Zeit, sondern auch die eigene persönlich Stimmung dafür, um Frieden mit sich und der Welt zu schliessen.
Bettina Leemann
8. Dezember 2019
Bild: Bettina Leemann