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Das Leitungsteam (v.l.): Anne Hinrichsen (Musikalische Leitung), Stefanie C. Braun (Künstlerische Leitung) und Clémence Hirt (Klavier).
Kultur
Im «Oper(n)labor» am Künstlerhaus Boswil vertiefen sieben Sänger:innen unter der Leitung von Stefanie C. Braun, Künstlerische Leitung, und Anne Hinrichsen, Musikalische Leitung, ihr Wissen im Gesang als Ganzes.
Datum: 05. Juli 2023

Was auf der Bühne so leicht erscheint, basiert auf einer intensiven Aus- und Weiterbildungszeit der Sänger:innen in allen Bereichen des Gesangs. Die einmalige Gelegenheit das Wissen zu erweitern, das einem bereits bekannte zu verbessern, Neues zu entdecken und im Austausch mit den fachkompetenten Dozent:innen eigene «Schwächen» auszumerzen nutzen in dieser Woche sieben Sänger:innen, die sich dem Gesang verschrieben haben. Es sind dies Franziska Fait, Sofia Berberidou, Machteld Vossen, Augustine Simon, Valérien Bitschnau, Bastien Masset und Patricia Zanella.

In dieser Projektwoche geht es nicht darum, ein Werk zu erarbeiten, sondern alle Facetten zu beachten, damit die Musik fliessen kann. Die Technik der Stimme sei nur ein Teil des Ganzen, so Stefanie C. Braun, Sängerin und künstlerische Leitung des Projektes. Der Bogen spanne sich von der Kopfhaltung bis zur Fussstellung, dem Atem und der Ausdrucksweise als Sänger:in. Neben Einzelunterricht in den verschiedenen Fächern für ein erfolgreiches Wirken in der Zukunft, finden sich die Teilnehmenden unter der musikalischen Leitung von Anne Hinrichsen im Ensemble. Wie ein Probenbesuch deutlich machte, geht Anne Hinrichsen jedem Ton nach, damit ein Einklang entstehen kann und Stefanie C. Braun korrigiert und unterstützt die Sänger:innen in ihrer Körperhaltung. Die Sängerin Sofia Berberidou meinte im Gespräch dazu: «Wir bringen nicht ein Instrument zum Klingen, sondern wir klingen.»

Ein fantastischer Rahmen
Es brauche eine gute Ausbildung und man müsse die Grundlagen des Gesangs beherrschen, betonten Sofia Berberidou und Patricia Zanella, fügten aber gleich an: «Wichtig ist aber auch die persönliche Ausdrucksweise und daher müsse man sich die Frage stellen, ob man auf dem technischen Stand bleiben oder das eigene miteingeben will.» Die beiden Frauen haben sich längst für den Gesang als Ganzes entschieden, wenn dieser Beruf auch viele Risiken mit sich bringt. «Ein defektes Instrument kann man einfach austauschen, was mit der Stimme aber nicht möglich ist», betonten sie. Daher müssten sie ihr ganzes Leben auf den Gesang einstellen, denn diese sei immer mit dabei – beim Schlafen, Essen, Freizeitgestaltung und Ferien. Das sei für eine erfolgreiche Berufsausübung als Sängerin zwangsläufig, wenn es auch nicht immer nur eitel Freude sei. Beide Sängerinnen hielten aber klar fest: «Wir haben diesen Weg als bewusste Menschen gewählt, denn der Gesang ist eine sehr intime Arbeit, die man bei einem Instrument nicht hat.»

Den Gesang sehe er als einen wichtigen Teil des Ganzen, meinte Valérien Bitschnau. Die Arbeit als Architekt sei ihm zu kopflastig gewesen, daher habe er eine «alte Liebe» wieder geweckt und vor Jahren mit dem Gesangsstudium begonnen. «Es ist für mich der Weg auf etwas anderes zuzugehen. Ich will die Architektur, die Emotionen der Musik und den Menschen in ein gemeinsames Erlebnis führen.»

Auf das Oper(n)labor angesprochen, sind sich die drei einig, dass dieses den fachlichen Rahmen für die Weiterentwicklung biete mit vielen neuen Inputs und man als junge Sänger:in viele Erfahrungen sammeln könne. Auf den Punkt gebracht: «Es ist eine Bereicherung für die persönliche Entwicklung.» Einen Einblick in ihre Arbeit werden die sieben Sänger:innen am Schlusskonzert geben, dabei ist aber der Liegestuhl nur für die Besucher:innen angedacht.

Richard Wurz
12. Juli 2023
Bilder: Richard Wurz


Das Liegestuhlkonzert «Oper(n)labor» findet am Samstag, 15. Juli um 20 Uhr vor der Alten Kirche Boswil statt. Tickets und weitere
Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

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