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Die Violinistin Esther Hoppe und Dirigent Hugo Bollschweiler.
Kultur
Das Jugend-Sinfonieorchester Aargau (JSAG) und die Violinistin Esther Hoppe laden unter der Leitung von Hugo Bollschweiler ein zu «Ewigi Liebi».
Datum: 04. Januar 2024

Die 65 jungen Musiker:innen des JSAG stellen sich einmal mehr einer grossen musikalischen Herausforderung, denn ihr Ziel ist es die Werke «La Nuit et l'Amour» von Augusta Holmès (1847 bis 1903), das «Violinkonzert D-Dur op. 35» von Wolfgang Korngold (1897 bis 1957) und die «Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73» von Johannes Brahms (1833 bis 1897) auf ihrer Tournée «Ewigi Liebi» gekonnt zu interpretieren. Für Hugo Bollschweiler, Künstlerische Co-Leitung/Dirigat Jugend-Sinfonieorchester Aargau, ist es wichtig, dass die jungen Musiker:innen in der laufenden Probewoche nicht einfach ein bekanntes Werk einüben, sondern die Komponist:innen, die Komposition und das

«Die jungen Musiker:innen sollen das Konzert nach-haltig erleben.»

Hugo Bollschweiler

Umfeld des Entstehens entdecken. Ein anspruchsvoller Aspekt des Konzertes sei aber auch, dass sich die jungen Leute in einem Werk den Einklang mit einer Profimusikerin oder -musiker finden müssen. Es brauche einen Profi, der bereit sei auf das Orchester einzugehen, hielt Stefanie C. Braun, Künstlerische Co-Leitung/ Projektmanagement Jugend- Sinfonieorchester Aargau JSAG, bei einem Probenbesuch fest. Für eine Solistin oder einen Solisten sei es aber auch eine spezielle Erfahrung, ja ein Privileg anstelle von einer Generalprobe mit einem Profiorchester und einem Konzert mit jungen Musiker:innen in einem Prozess den musikalischen Einklang zu erarbeiten, betonte Hugo Bollschweiler.

Die Noten haben eine Geschichte
Eine Vorgabe in der Vorbereitungsarbeit sei immer, dass man ein Werk einer Komponistin in das Programm miteinbeziehe, erklärte Stefanie C. Brau. Auf der jetzigen Tournée sei es die französische Komponistin Augusta Holmès, die mit ihren Kompositionen im damaligen Umfeld keinen Erfolg verzeichnen konnte ̶ weder ihre drei Opern noch ihre dramatischen Sinfonien und symphonischen Dichtungen. Einzige Ausnahme war die Triumph-Ode zur Hundertjahrfeier der französischen Revolution. Es würden noch heute viele ihrer Werke (leider) der Entdeckung harren, meinte Hugo Bollschweiler. Solche Informationen seien für ihn in seiner Arbeit wichtig, erklärte Hugo Bollschweiler, denn so können die Jugendlichen die Musik als Ganzes erleben und sich auch intensiver und lebendiger eingeben. «Mit jungen Musiker:innen geht das sehr gut, denn sie sind offen und noch nicht ‹werkstreu› strukturiert.» So würden sie nicht einfach Noten einstudieren, sondern die Geschichte der Noten einbeziehen und das Werk mit mehr Hintergrund interpretieren.

«Für mich muss beides Platz haben  ̶  Musik und Familie.»

Esther Hoppe

Eine anspruchsvolle Mit-Arbeit
Am kommenden Wochenende kann man die Violinistin Esther Hoppe gleich zweimal am Künstlerhaus Boswil erleben. Am Samstag im Meisterkonzert mit Christian Poltéra (Cello) und Ronald Brautigam (Klavier) und am Sonntag mit dem JSAG im Konzert «Ewigi Liebi». Darauf angesprochen, hielt Esther Hoppe fest: «Das kann und soll man nicht vergleichen, das sind zwei verschiedene Welten.» Sie habe grossen Respekt vor dem Engagement der jungen Musiker:innen und dies gerade in der heutigen Zeit, hielt Esther Hoppe fest. Daher sei es für sie eine Selbstverständlichkeit, dass sie die jungen Musiker:innen in ihrer Arbeit unterstütze. Und sie wies darauf hin, dass die Interpretation des Violinkonzertes von Wolfgang Korngold eine grosse Herausforderung für die Jugendlichen, den Dirigenten und sie selbst sei. Natürlich sei es schwieriger als mit einem Profiorchester, meinte sie. Man müsse mehr Geduld haben und bereit sein auch gewisse Abstriche zu machen. Diese mache sie aber gerne, denn sie spüre, was für eine Begeisterung zurückkomme. «Ich geniesse es ein bisschen mehr Zeit für die Umsetzung zu haben und gebe daher gerne meine Zeit und Energie ein, denn es ist für mich eine Bereicherung.» Angesprochen ob ihr Engagement als Solistin und Kammermusikerin neben Familie und zwei Kindern möglich sei, hielt sie fest: Dies ist nur möglich sei, weil ich mich auf ein unterstützendes und helfendes Umfeld abstützen kann.» Es brauche letztlich einfach ein eigenes Betreuungssystem, damit sie die Familie und die Musik pflegen könne.

Richard Wurz
4. Januar 2024
Bilder: Richard Wurz

Das Konzert «Ewigi Liebi» des JSAG wird am Sonntag, 7. Januar in der Alten Kirche Boswil aufgeführt. Weitere Aufführungen am Freitag, 12. Januar um 19.30 Uhr im Vortragssaal, Kunsthaus Zürich, und am Sonntag, 14. Januar um 17 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum, Aarau. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

Das Meisterkonzert I mit Esther Hoppe, Christian Poltéra und Ronald Brautigam findet am Samstag, 6. Januar um 17 Uhr in der Alten Kirche Boswil statt. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

 

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