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Das Theaterstück «Amerika» macht einen Teil der Freiämter Geschichte transparent.
Kultur
Mit ihrem Theaterstück «Amerika» wollen der Autor Christoph Zurfluh und der Regisseur Adrian Meyer gemeinsam mit den Theaterleuten die vor 150 Jahren geforderte und geförderte Auswanderungswilligkeit der Freiämter:innen transparent machen.
Datum: 19. Juli 2023

Für die Theatermacher:innen sei es von Beginn weg klar gewesen, dass man im Klosterhof ein Theaterstück inszenieren wolle, in dem sich das Publikum in der Geschichte finden könne und sie berühre, erklärte Autor Christoph Zurfluh im Gespräch, und fügte an: «Wenn wir schon im Freiamt sind, dann nehmen wir ein Freiämter Thema auf.» Er selber sei Historiker, komme aber aus einer «Schreiberfamilie» mit einem erfahrenen und ausgewiesenen Zeitungsfachmann als Vater, hielt er fest. So habe er gelernt zu schreiben und unter Einbezug der wissenschaftlichen Ebene zu recherchieren. Als Historiker habe ihn interessiert und fasziniert, dass die Schweiz vor rund 150 Jahren ein Auswandererland gewesen sei und unter den Betroffenen der damaligen Massnahmen hätten sich auch Murianer:innen befunden. «Der Stoff war ideal, denn er beinhaltet Schicksale, tragische Momente, aber auch die Hoffnung, es werde mit einer Auswanderung alles besser.»

Ein Teil der Freiämter Geschichte
Aus diesen Gedanken heraus sei das Theater entstanden, das aber nicht einfach tragisch sein soll, sondern auch unterhalten, ein Lächeln möglich mache, so Christoph Zurfluh. Er sei auch kein Geschichtenschreiber für das Theater, sondern wolle den Hintergrund sicht- und lesbar machen und so einen Faden legen, so dass keine Rätsel zurückbleiben, sondern eine Geschichte mit Tiefgang, die man erleben und nachvollziehen kann. Das Stück werde getragen von den verschiedenen Charakteren, bestens dargestellt von den Theaterspieler:innen und von Adrian Meyer als Ganzes inszeniert. Es wird daran erinnert in welcher Armut viele der Leute damals leben mussten und die Gemeinden mit einem sanft starken Druck die Ausreise in Bewegung brachten, denn man wollte diese Leute schlichtweg einfach weg haben.

«Wenn schon im Freiamt, dann ein Freiämter Thema.»

Christoph Zurfluh

Da das Thema sehr interessant sei, aber auch erklärungsbedürftig, habe man eine Ausstellung gestaltet mit den dokumentierten Fakten aus der damaligen Zeit und einem Bericht einer Familie aus Birri. Auf dem Weg zum Theaterplatz gehe man durch diese Begleitausstellung, so dass man sich auf das Thema mit Fakten einstimmen könne, erklärte Christoph Zurfluh, denn es sei den Theatermacher:innen ein Anliegen, dass die Besucher:innen einen Teil der Freiämter Geschichte nachvollziehen können, wenn sie mögen oder einfach das Theater geniessen.

Man habe insgesamt den roten Faden zum Thema der damaligen Auswanderungen gelegt und versucht deutlich zu machen, dass es Mitte des 19. Jahrhunderts auch im Freiamt schwierig war zu leben, denn die Armut sei gross gewesen und man habe Wirtschaftsflüchtlinge geschaffen. Das Thema soll greifbar sein und das angesprochene Publikum soll es verstehen, um einen Moment mit dabei sein zu können, betonte aber klar: «Wir sagen nicht, was gut oder schlecht ist – es ist kein Theaterstück des angehobenen Zeigefingers.»

home amerika zurfluhAutor Christoph ZurfluhRichard Wurz
19. Juli 2023
Bilder: Gregor Galliker  / Richard Wurz

Das Theaterstück «Amerika» wird vom 26. Juli bis 1. September im Klosterhof Mur aufgeführt. Tickets und weitere Informationen unter www.amerika.theater

 

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