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Ein musikalisches Erlebnis mit dem JSAG unter der Leitung von Hugo Bollschweiler.
Kultur
Das Jugend-Sinfonieorchester Aargau (JSAG) verwandelte unter der Leitung von Hugo Bollschweiler die Alte Kirche Boswil musikalisch in eine magische Welt.
Datum: 16. August 2023

Es sind nun zehn Jahre vergangen, seit Hugo Bollschweiler, Künstlerische Co-Leitung und Dirigat, das JSAG am Künstlerhaus Boswil zum ersten Mal dirigierte und hat in dieser Zeit immer zwei Mal im Jahr mit den jungen Musiker:innen mit einem Konzert das Publikum mit Musik auf hohem Niveau verwöhnt. Im Konzertprogramm hält er fest: «Noch immer etwas ungläubig schaue ich zurück auf eine magische Zeit, übervoll an musikalischen Höhenflügen, Glücksmomenten und einzigartigen Begegnungen.» Mit Verlaub sei angefügt, dass er es verstanden hat mit seinen Musiker:innen viele Glücksmomenten ins Publikum zu tragen. So war es auch eine glückliche Stunde im Konzert «Happy Hour» am vergangenen Sonntag in der Alten Kirche Boswil. Die jungen Musiker:innen interpretierten die Werke mit einer ins Publikum übertragenen Spielfreude und fanden sich unter der Leitung von Hugo Bollschweiler in einer wohltuenden Harmonie. Das JSAG spielte die anspruchsvollen Werke nicht einfach gekonnt, sondern sie machten voller Leidenschaft und Energie Musik, in die man sich hinein fallen lassen konnte.

«Hör Dich glücklich!»
Das JSAG liess den Besucher:innen keine Zeit sich gemächlich in das Konzert einzuleben, denn mit «The Real McCoy – Promenade» von George Gershwin (1898 bis 1937) gaben die Musiker:innen den Takt an – es wurde eine Reise voller Lebensfreude mit musikalischem Tiefgang. Mit seinem Werk «Francy Free Ballet» schrieb Leonard Bernstein (1918 bis 1990) die Vorlage für sein Musical «On the Town», aber die sieben Ballett-Szenen sind eigentlich sinfonische Stücke. Die Musik enthält Gesellschaftstänze, Jazzelemente und klassische Ballettnummern und Hugo Bollschweiler verstand es die Stücke mit seinen Musiker:innen so zu interpretieren, dass sich während der sieben Stücke immer wieder eine Ballettgruppe visuell in die Musik einschlich.

Ein sehr spezielles Erlebnis war dann die «Symphony No. 3 in C minor» der Komponistin Florence Price (1887 bis 1953) aus dem Jahr 1937. Die Komponistin und ihre Sinfonien seien zu Unrecht in Vergessenheit geraten, erklärte Hugo Bollschweiler. «Für mich ist es zu einem Herzensstück geworden.» Dieses Werk war aber nicht nur für das Orchester eine grosse Herausforderung, sondern auch anspruchsvoll für die Zuhörer:innen. Diese tiefschürfende Sinfonie lässt eine Geschichte entstehen zwischen Freude, Glück, Zufriedenheit und Melancholie und Traurigkeit. Es war ein besonderes musikalisches Erlebnis, das einem Hugo Bollschweiler mit seinen Musiker:innen spürbar zugänglich machte.

Das Publikum war sehr begeistert und bedankte sich mit einem herzlichen Applaus. Das ISAG bedankte sich dafür mit «Summertime» von George Gershwin als Zugabe – und Hugo Bollschweiler meinte als Trost zum Schluss mit einem Lächeln: «Jetzt ist Schluss, aber die nächste Zugabe kommt sicher – im Januar 2024.»

Richard Wurz
14. August 2023
Bilder: Richard Wurz

Das Konzert «Happy Hour» wird noch am Freitag, 18. August um 20 Uhr in der Jakob Kirche in Zürich und am Sonntag, 20. August um 17 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum in Aarau aufgeführt. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch

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