Es sei gleich zu Beginn eingefügt, dass alle Vorstellungen von «Amerika» ausverkauft sind, was dem ganzen Theaterteam zu gönnen ist, denn sie haben es mit ihrer Inszenierung verdient. Das Stück erzählt von Menschen voller Hoffnungen und Wünschen und in der Bevölkerung könnte der Wunsch nach Zusatzvorstellungen aufkommen – die Wünsche der Auswanderer gingen nicht alle in Erfüllung, aber wer weiss … vielleicht.
Eingebettet in historische Kulisse
Für einen Moment erwachte im Klosterhof Muri eine Episode des Dorfs Muri, so geschehen vor rund 150 Jahren. Die Theatermacher:innen verstanden es unter der Regie von Adrian Meyer die Geschichte der damaligen Auswander:innen, recherchiert und geschrieben von Christoph Zurfluh, mit einer beeindruckenden Lebendigkeit umzusetzen. Das Eindrückliche war, wie die bestehende Kulisse des Klosterhofes genutzt wurde und so in der Inszenierung die einzelnen Sequenzen ineinander fliessen konnten. Im Hintergrund entführten einem die Darstellerinnen der Gruppe «Zwischen-den-Welten» mit bewegenden Bildern in eine andere Welt der Gefühle.
Die Kompositionen des Musikers Christov Rolla legten den Teppich aus, auf dem die Theaterleute die damalige Zeit in einer lebendigen und eindrücklichen Art transparent machten und so das Gestern zum Heute wurde. Mit «Amerika» hinterlassen die Theatermacher:innen Spuren, die nachdenklich stimmen können, denn dass Menschen aus ihrem Heimatland weggeschickt werden, ist Alltag geblieben.
Richard Wurz
1. August 2023
Bilder: Gregor Galliker
Die Vorstellungen des Theaterstücks «Amerika» im Klosterhof Muri sind alle ausverkauft. Weitere Informationen unter www.amerika.theater