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Mit Peter Spalinger in die Zeit des Bleisatzes.
Kultur
Das Konzeptteam des Stadtmuseum Bremgarten hat eine «merkwürdige» Ausstellung gestaltet, die Erinnerungen wachruft.
Datum: 20. Mai 2024

So schnell geht vieles vergessen und flackert nur noch da und dort im Gespräch wieder auf und die Gegenstände sind sorgsam irgendwo eingelagert. Das Stadtmuseum Bremgarten macht mit seiner Ausstellung «merkwürdig» mit fünfundzwanzig Gegenständen, Fotos und Beschreibungen wieder sichtbar, was einst alltäglich war – ein interessanter und informativer Gang durch einen (kleinen) Teil der Geschichte von Bremgarten. Stadträtin Claudia Bamert stellte sich in ihrer interessanten und belebenden Laudatio die Frage, was denn für sie merkwürdig sei. «Im üblichen Sinn ist tagtäglich vieles merkwürdig, aber es ist mir bewusst geworden, dass ich einige Gegenstände und Objekte habe, die würdig sind, dass ich sie beachte.» Als Beispiel erwähnte sie die antike Schüssel, die sie von ihrer Grossmutter zur Hochzeit erhalten habe. So haben auch die ausgestellten Objekte eine Vergangenheit und erzählen Geschichten aus dem Alltag der damaligen Zeit.

«Die Geschichten erzählen von Menschen.»

Claudia Bamert, Stadträtin

«Daraus entstehen persönliche Verbindungen und machen die Ausstellung lebendig und menschlich.» Die Geschichten stehen aber auch in einem Historischen Kontext, hielt sie fest, denn sie verknüpfen die ausgestellten Gegenstände mit der Geschichte von Bremgarten und erklären, warum gerade dieses Objekt wichtig war und welche Rolle es in der Vergangenheit gespielt hat. Dieses Eintauchen in die Welt von früher fordere aber die Besucher:innen auch heraus, denn es tauchen Fragen auf wie «Wie könnte das Leben damals gewesen sein?», «Welche Träume haben die Menschen damals gehabt?» und «Welche Herausforderungen mussten sie meistern?».

Eine belebende Begegnung mit damals
Im Depot des Stadtmuseums habe sich ein wertvoller Fundus über mehr als ein Vierteljahrhundert angesammelt, erklärte Fridolin Kurmann, Präsident Verein Stadtmuseum Bremgarten und Mitglied Konzeptgruppe. Mit der Ausstellung «merkwürdig» habe die Konzeptgruppe mit Heinz Koch, Giovanni Beat Ming, Charles Russenberger und Peter Spalinger einen roten Faden durch die vergangenen Jahrzehnte gelegt mit Einblicken in das jeweilige Geschehen oder Bedeutung der Geschichte. Das wären unter anderem der Ausrufer mit seiner Glocke und Sprachrohr, der mitteilte, wann das Wasser abgestellt ist; für was es einen Kummet oder die Flachsbreche brauchte; die Schreibmaschine des Bremgarter Ehrenbürgers Eugen Bürgisser oder der Militärtonister Ordonnanz 1898; die Bedeutung damals von Ski und Schlittschuhe und das Gästebuch des ehemaligen Gasthofs Krone. Leider war nicht in Erfahrung zu bringen, ob man im Stadtratssaal die bösen Mächte immer noch abwehren kann, obwohl das Leuchterweibchen mit seinem Geweih fehlt, denn Geweihe können die bösen Mächte abwehren – zumindest glaubte man das damals.

Richard Wurz
20. Mai 2024
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung «merkwürdig» im Stadtmuseum Bremgarten ist jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.stadtmuseum-bremgarten.ch

 

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