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Gespräch zwischen den Figuren und der Künstlerin Jacqueline Brosi.
Kultur
Die Künstlerin Jacqueline Brosi gibt einen eindrücklichen Einblick in ihr Schaffen in der Galerie pot-au-feu in Fischbach-Göslikon.
Datum: 19. Oktober 2025

Das künstlerische Schaffen habe in ihrem Leben immer einen festen Platz gehabt, hielt Jacqueline Brosi im Gespräch fest. Es habe in der Jugendzeit begonnen mit der Gestaltung von Objekten mit Salzteig, dann entdeckte sie die Malerei, erweiterte ihr Wissen in Kursen und Besuch der Kunstgewerbeschule und arbeitete bis vor zehn Jahren mit Ton. Sie sei aber stets auf der Suche nach einem Material gewesen, mit dem sie unabhängig von einem Brennofen arbeiten konnte. «Die Unabhängigkeit im Prozess von der Idee zum Objekt steht für mich Vordergrund.» So verarbeite sie jetzt Zeitungs- und Offsetdruckpapier, auch wenn dieses in der Verarbeitung so seine Tücken habe und mit dem Ton vieles einfacher wäre, hielt Jacqueline Brosi fest und fügte an, dass im Hintergrund auch der Gedanke des Recyclings von Material da war. Das Papier als Material sei eine grosse Herausforderung, wenn man will, dass das entsteht, was man dachte, möchte, wünschte, wollte.

Ein intensiver Arbeitsprozess
Die Künstlerin arbeitet mit der Modelliermasse Pulpa, die nichts Gemeinsames hat mit der bekannten

«Das Unbeschwerte und die Leichtigkeit einbringen.»

Jacqueline Brosi

Papiermaché. Die Pulpa – ein uraltes Rezept - sei eine Zurückwandlung von der Cellulose in Holz, das heisst, das Papier werde aufgelöst, das Wasser hinausgedrückt und dann mit einem Bindemittel zu einer geschmeidigen Modelliermasse gemacht. Diese werde dann auf ein geformtes Drahtgeflecht als Grundgerüst aufgetragen und darauf das angedachte Objekt gestaltet und geformt – und wenn dann das Objekt trocken und wirklich so ist, wie es sein sollte, trage sie die Farben auf. «Ich mache einfach mal das Gerüst und beginne dann mit dem Modellieren.» Es sei ein faszinierender Entstehungsprozess, auf dem sie die Skulptur begleite, in ein Zwiegespräch mit ihr gerate und je nach Empfinden auch noch Veränderungen vornehme, hielt Jacqueline Brosi fest. Die Ideen für ihre Kreationen würden im Alltag und den Begegnungen mit den Menschen entstehen und sie sei offen für Veränderungen. Daher sind aus den früher eher grau patinierten Figuren farbige geworden.

Es ist eine Symbolik
Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen sei das Lachen, betonte Jacqueline Brosi. Sie wolle mit ihren Figuren die Leichtigkeit pflegen, bewahren und weitergeben und so eine Verbundenheit zwischen Betrachter:in und Objekt entstehen lassen. Auf die grossen Füsse und Hände angesprochen, meinte sie, dass dies eine Symbolik sei. Die grossen Füsse sollen der Leichtigkeit der Figur eine Bodenhaftigkeit geben, so dass sie weniger aus der Bahn geworfen werden kann. Die Hände seien offen für das Zentrale und würden sichtbar machen, dass auch in der Leichtigkeit das Geben und Nehmen seinen Platz hat.

Richard Wurz
19. Oktober 2025
Bilder: zVg

Die Ausstellung «Papierarbeiten und Installationen» von Jacqueline Brosi in der Galerie pot au feu, Brühlmattstrasse 25, Fischbach-Göslikon, dauert bis 16. November. Die Vernissage findet am Samstag, 25. Oktober, von 14 bis 18 Uhr statt. Weitere Informationen unter www.pot-au-figoe.ch oder Telefon 056 533 34 07.

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