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Ein Blick in die Vielfältigkeit der Arbeit einer Bäuerin mit Cornelia Schmid.
Kafi-Tratsch
Trotz einer guten Wetterlage für die Heuernte legte Bäuerin Cornelia Schmid eine Pause ein und war Gast im Kafi-Tratsch.
Datum: 31. Mai 2023

Die Verbundenheit mit der Landwirtschaft hat das Leben von Cornelia Schmid stark mitgeprägt, denn sie ist als Kind auf einem Bauernhof aufgewachsen und führt heute gemeinsam mit ihrem Mann Martin einen Hof in Hägglingen von dreissig Hektaren verbunden mit Ackerbau, Mutterkühen und Schweinezucht. Dazu engagiert sie sich im Kantonalen Vorstand des Aargauer Landfrauenverbandes (ALFV) als Vizepräsidentin und Präsidentin der Bildungskommission und ist Präsidentin des Landfrauenverbandes Bezirk Bremgarten. Angesprochen auf dieses grosses und breites Engagement meinte Cornelia Schmid: «Ich wusste, dass die Arbeit als Bäuerin viel von mir abverlangt, es war aber immer klar, dass ich als Bäuerin mein Leben gestalten will.» Für sie sei ein Bauernhof nicht nur ein Produktionsbetrieb von Nahrungsmittel, sondern leiste einen Beitrag in der Pflege der Natur. In den Bergen würde zum Beispiel alles verwildern, wenn die Bäuer:innen die Alpen nicht bewirten würden, betonte Cornelia Schmid. Das würde leider in einzelnen Kreisen der Bevölkerung nicht wirklich so gesehen und anerkannt.

«Wenn man Freude hat, geht alles respektive frau nimmt sich diese Zeit.»

Cornelia Schmid

Die Bäuerin im Alltag unterstützen
Es sei ein «alter Zopf» wenn man davon ausgehe, dass die Landfrau alleine für den Haushalt und das Wohlbefinden der Bauernfamilie zuständig sei, hielt Cornelia Schmid fest. Für die Ausbildung zur Bäuerin seien die Bäuerinnenschulen zuständig, aber die Bäuerin brauche auch Unterstützung nach der Ausbildung sowohl im betrieblichen wie auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich. So sei unter anderem die Gleichstellung ein wichtiges Thema, aber auf einem Hof betreffe dies vor allem eine konstruktive Aufteilung der Arbeiten und das stetige Bemühen, dass sich jeder in der Arbeit selber gerecht werden könne. So sei es ein soziales Manko, dass vor allem auf kleineren Höfen aus finanziellen Gründen die Bäuerin auf der Lohnliste des Betriebes fehle und ihre Arbeit nicht entschädigt werden könne, betonte Cornelia Schmid. So wolle der ALFV die Bäuerinnen in der Umsetzung der berechtigten Ansprüche in beruflicher, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht unterstützen und fördern.

Mehr gemeinsam und regional
Auf ihren Betrieb bezogen, meinte Cornelia Schmid, dass sie mit den 30 Hektaren Land, den 300 Mastschweine und den 30 Mutterkühen leben können, aber nicht ohne entsprechende Subventionen. Diesbezüglich fügte sie aber gleich an, dass man auf den Höfen in allen Belangen versuche das Beste zu geben und manchmal werde man verstanden und manchmal nicht. Hingegen fühle sie sich manchmal unter den Konsument:innen, die ständig über die Preise home cornelia schmidreklamieren würden, nicht immer wohl. Es sei ein Kreislauf zwischen Bauernhof, Grosshandel und Konsument:in, aber man könnte diesen ja auch ein bisschen auflockern und unterbrechen, meinte sie. Allein schon beim Einkauf auf die saisonalen Produkte aus der Region achten und berücksichtigen, wäre schon ein bedeutender Beitrag. «Wir müssen alle auf ein bewusstes Konsumverhalten achten, die Landwirtschaft alleine kann nur einen Beitrag leisten.»

Zum Abschluss des Gespräches meinte Cornelia Schmid, dass es insgesamt eine Bereicherung für sie sei auf dem Hof mitarbeiten zu können. «Es ist mit viel Stress verbunden, aber es ist anders – wir haben neben der Arbeit auch viel Freiheit in der Gestaltung des eigenen Lebens.»

Richard Wurz
31. Mai 2023
Bilder: Patrick Honegger

home cornelia schmid

Der nächste Kafi-Tratsch im Foyer des Kellertheaters Bremgarten findet am Samstag, 24. Juni um 10 Uhr statt. Eintritt frei – HutKollekte. Reservationen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Telefon 079 205 92 43. Weitere Informationen unter www.freiamtplus.ch

 



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