Der Mensch steht im Mittelpunkt
Seit 45 Jahren ist Charly Suter Mitglied bei der SP. In Tägerig war er erst Gemeindeschreiber und von 1995–2003 Gemeindeammann und inzwischen ist er Präsident der SP 60+. Auf die Frage, was ihm denn das Wichtigste im Leben sei, führte Charly Suter im Kafi-Tratsch aus: «Das Wichtigste im Leben ist für mich, dass es mir, meiner Familie und den Menschen um mich herum gut geht.» Und er führte gleich weiter aus, dass für ihn der Mensch im Mittelpunkt stehe und er sich sein ganzes Leben lang immer für die Allgemeinheit engagiert habe. Dieses Engagement zieht sich bei dem sympathischen Mann wie ein rotes Band durch sein Leben.
Ein Engagement für die SP
Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie, die sich in der Partei engagierte, erinnerte sich Charly Suter an diesem Morgen in Bremgarten, dass er schon als Kind am 1. Mai mit der roten Fahne durch die Bahnhofstrasse von Aarau marschiert sei. Auch erinnerte er sich an einen solchen 1. Mai Marsch in Bremgarten. Wann dieser allerdings gewesen war, konnte er nicht mehr genau sagen. Auf die Frage, ob er für seine offene Haltung zur SP nie benachteiligt gewesen sei, verneinte Charly Suter vehement. Allerdings räumte er ein, dass es damals in Tägerig, als er Gemeindeschreiber wurde und danach kurz darauf eine Ortspartei gründete, dies schon für Diskussionen im Gemeinderat gesorgt habe. «Das wurde ganz klar nicht gerne gesehen, aber man akzeptierte es», räumte er an diesem Morgen ein.
Stiftung für Behinderte und Wohnbaugenossenschaft
Seinem ursprünglichen Job als Gemeindeschreiber blieb Charly Suter 11 Jahre lang treu. Danach kam er per Zufall nach Lenzburg. Respektive als er nach Tägerig gezogen war, hatte er einen SATUS Turnverein in der Nähe gesucht und in Lenzburg gefunden. Hier engagierte er sich sportlich stark und fand damit auch den Kontakt zur Stiftung für Behinderte Lenzburg. Im Jahr 2000 übernahm er die operative Leitung der Stiftung für Behinderte und im Jahr 2003 die Verantwortung als Stiftungsleiter der gesamten Stiftung mit Standorten in Lenzburg/Staufen und Oberentfelden. Hier engagierte sich Charly Suter stark für die Integration und Akzeptanz der Menschen, die in der Stiftung ihr Zuhause, vor allem aber auch ihren Arbeitsplatz haben. Im Jahr 2006 kam dann noch das Engagement in der Wohnbaugenossenschaft dazu.
Charly Suter
Hier setzt sich der umtriebige Mann bis heute dafür ein, dass es in Lenzburg und den umliegenden Gemeinden bezahlbaren Wohnraum gibt. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Wohnbaugenossenschaft auch Wohnungen an behinderte Menschen vermietet. Immer wieder konnten neue Wohnprojekte realisiert werden und dies immer auf einem qualitativ sehr hohen Niveau. Mit einem gewissen Stolz kann denn Charly Suter sagen, dass in den Wohnungen der Wohnbaugenossenschaft auch Ökologie gross geschrieben wird. So gibt es in den Tiefgaragen Ladestationen für Elektroautos und auf gewissen Dächern bereits Solaranlagen. «Wir verbrauchen keinen Liter Heizöl mehr», hält er fest und fügt an, dass es aber in den älteren Häusern doch noch Gas als Heizmittel gebraucht werde.
Es war an diesem Morgen sehr eindrücklich auf einen überaus bescheidenen Mann zu treffen, der sich immer und überall für die Gemeinschaft und die Allgemeinheit eingesetzt hat. Auf die Frage, ob er denn ein Machtmensch sei, meinte Charly Suter, Macht hätte etwas mit Geld zu tun, und das habe bei ihm nie eine bestimmende Rolle gespielt. Er würde vielmehr dafür plädieren, dass er ein «Machmensch» sei.
Bettina Leemann
3. Mai 2021
Bilder: Bettina Leemann
Der nächste Kafi-Tratsch findet am Samstag, 29. Mai um 10 Uhr im Foyer des Kellertheaters Bremgarten statt. Reservationen: