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Der «Freiämter Hub» in Rotkreuz steht, die Reise in den Süden wird schneller und einfacher ‒ jetzt müssen die FreiämterInnen beweisen, ob sie das wirklich brauchen.


home tab nord suedDie Bevölkerung im Freiamt fühlt sich seit längster Zeit in Bezug auf die Zugsverbindungen Nord-Süd vernachlässigt. Diesen Zustand zu verbessern war und ist das Ziel von Fredy Zobrist, Leiter Kommission ÖV. Er konnte mit grossem Engagement die Regionalplanuntsgruppen (Repla) Mutschellen-Reusstal-Kelleramt, Unteres Bünztal und Oberes Freiamt und die kantonalen Stellen, welche die Verantwortung für den Bahnverkehr haben, für sich gewinnen. Nach mehr als zehn Jahren ist nun ein erstes Etappenziel erreicht. Man kann nur noch festhalten: «Ab in den Süden.» Und das erst noch umsteigefreundlicher, kostengünstiger und dreissig Minuten schneller.

Es brauchte eine Baustelle
Die Ursache, dass ab 9. Juni umgestellt wird, liegt nicht an einem Gesinnungswandel seitens der SBB oder dem Kanton, sondern in der Tatsache, dass die SBB-Linie Zugersee Ost wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Dazu meinte Reto Kobi, Projektleiter öffentlicher Verkehr, Sektion ÖV im Departement Verkehr, Bau und Umwelt, an der Medienorientierung mit einem Lächeln: «Erstmals profitieren wir von einer Baustelle.» Die Folge davon ist, dass für Reisende aus dem Aargau die Umwegfahrten über Zug, Zürich oder Olten wegfallen und sie die direkte Verbindung mit der S26 via Lenzburg, Wohlen, Rotkreuz nutzen können. Davon profitieren natürlich vor allem auch die FreiämterInnen, denn um in den Süden zu gelangen, müssen sie jetzt nur noch in Rotkreuz am gleichen Perron in den Schnellzug umsteigen.

Es könne nicht angehen, dass dem bevölkerungsreichen Freiamt eine schnelle, schlanke Verbindung Richtung Innerschweiz, Gotthard, Tessin und Italien vorenthalten werde, betonte Reto Widmer, Strategieverantwortlicher Kommission ÖV. Er erinnerte daran, dass 1882 die «Aargauische Südbahn» als direktester und schnellster Zubringer von Basel/Nordwestschweiz zum Gotthard gebaut wurde. So sei es auch gegeben, dass eine Aufwertung der Südbahnlinie 653 Aarau-Rotkreuz-Arth Goldau nur im Nord-Süd-Verkehr geschehen könne und nicht im Ost-West-Verkehr.

Es ist ein Versuchsbetrieb
Die Verantwortlichen zeigten sich wohl sichtlich erfreut darüber, dass nun etwas in Bewegung kommt. Gleichzeitig erinnerten sie aber daran, dass diese Fahrplanumstellung im Zusammenhang mit den Bauarbeiten in Verbindung stehe und diese Ende 2020 beendet sind. Das heisst, dass alles im Zusammenhang mit der effektiven Nutzung des neuen Angebots steht. Reto Kobi brachte es so auf den Nenner: «Die AargauerInnen bestimmen letztlich das Angebot selber.» Natürlich werde die Nord-Süd-Verbindung genutzt, aber gerade überwältigend sei das nicht, meinte er. Es brauche daher UmsteigerInnen vom Auto auf den Zug, insgesamt einfach eine Steigerung der Zahl von NutzerInnen dieser Bahnverbindung. Natürlich sei man jetzt schon an der Planung diesen jetzigen Versuchsbetrieb nach 2020 weiterzuführen, so Reto Kobi, aber letztlich sei dies ein politischer Entscheid, denn der Kanton finanziere das Ganze.

Im verantwortlichen Gremium war man aber sehr zuversichtlich und gab sich überzeugt, dass aus dem Versuchsbetrieb ein alltäglicher Betrieb wird. Arsène Perroud, Gemeindeammann Wohlen, Präsident Repla Unteres Bünztal und Mitglied Kommission ÖV, brachte es so auf den Punkt: «Dank dem unermüdlichen Schaffen aller Beteiligten setzen wir einen Meilenstein in der Geschichte der Direktverbindungen.»

Richard Wurz
6. Juni 2019
Bild: Richard Wurz

Weitere Informationen unter www.abindensueden.ch

 

 

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