Was im vergangenen November begann, nimmt immer mehr Gestalt an – die Wildbienenoase im Kompetenzzentrum «Lehrbienenstand Freiamt» in Mühlau.
Die Verantwortlichen der Bienenzüchtervereine Oberfreiamt und Muri & Umgebung wollen mit ihrem Ausbildungs- und Informationszentrum «Lehrbienenstand Freiamt» nicht nur Imkerwissen weitergeben und die Imker*innen in Bezug auf die Honigbienen schulen, sondern der Bevölkerung auch die Wildbiene näher bringen. So nahm man im vergangenen Herbst die Planung für eine Wildbienenoase auf und begann mit den ersten Gestaltungsarbeiten im November 2020. Dazu braucht es neben den Niststrukturen auch die entsprechenden Futterpflanzen. «Dies den Wildbienen gerecht auf einen Nenner zu bringen, wird eine grosse Herausforderung», betonte damals bei Beginn der Arbeiten Desirée Ganarin im Gespräch, Aktuarin des Bienenzüchtervereins Muir & Umgebung. Nun trafen sich die Freiwilligen zu einem weiteren Arbeitseinsatz, mit dem Ziel den Lehrbienenstand einen Schritt näher zu einer Wildbienenoase zu gestalten.
Rund 30 Bienenpflanzen wurden gesetzt
Auf der Südseite des Lehrbienenstandes entsteht eine grosse Wildblumenwiese. Dazu musste der humusreiche Boden abgetragen werden, erklärt Desirée Ganarin, damit der Boden möglichst mager wird und sich von einer fetten Wiese in eine artenreiche Magerblumenwiese verwandeln kann. Daher habe man drei Testflächen vorbereitet: 20 Zentimeter Sandboden ohne Humus, 10 Zentimeter Sand auf bestehender Wiese und unbesandete Fläche. «So können wir die unterschiedliche Entwicklung der Blumensaat verfolgen und daraus schliessen, welche Bodenart sich hier vor Ort am besten für eine Wildblumenwiese eignet.»
Auf der Nordseite wurden entlang des Zauns zwanzig Pflanzlöcher ausgehoben und die selber gezogenen Edel-Wicken (Lathyrus latifolius) eingepflanzt, so Desirée Ganarin. Diese sollen den Zaun mit einer fein duftenden Pracht überziehen. Im Weiteren habe man rund dreissig Bienenpflanzen gesetzt. Darunter spezielle für die Wildbienen wie die «Saat-Esparsette» (Onobrychis viciifolia), den ölhaltigen «Gilbweiderich» (Lysimachia punctata) und die «Berg Flockenblume» (Centaurea montana). «Damit es wirklich eine Wildbienenoase wird, muss der Bepflanzung eine grosse Beachtung geschenkt werden», hält Desirée Ganarin fest. So sind weitere Voraussetzungen geschaffen worden, damit die Wild- und Honigbienen und die Pflanzen auf dem Lehrbienenstand einen guten Start in eine honig- und blütenreiche Saison haben können.
Richard Wurz
12. April 2021
Bilder: Desirée Ganarin
Weitere Informationen unter www.lehrbienenstand-freiamt.ch