Das Alter ist keine Wartebank
Man habe entsprechende Untersuchungen und Umfragen gemacht, um die Situation der Senior:innen im Dorf zu analysieren, erklärte Natascha Brunold im Gespräch. Da die demografische Entwicklung klar darauf hinweise, dass die ältere Generation bald einen Viertel der Gesamtbevölkerung ausmachen werde, sei es von grosser Wichtigkeit die Strategien und Zielsetzungen der Gemeinde auch altersverträglich auszugestalten. So wolle man herausfinden, was für die Gemeinde Zufikon wichtig sei, um die Lebensqualität und Autonomie der älteren Menschen zu wahren. Daher habe man den Seniorenrat ins Leben gerufen und sie sei glücklich darüber, dass sich sechs Leute zum Mitarbeiten bereit erklärt hätten. Angesprochen, dass für die Seniror:innen von verschiedensten Seiten her bereits ein grosses Angebot bestehe, meinte Natascha Brunold: «Ja, das stimmt, aber vielfach ist es für die Leute schwierig zu wissen, was sie denn möchten respektive wollen.» Mit der angestrebten Altersarbeit wolle man aber die Senior:innnen nicht gesellschaftlich-kulturell berieseln, sondern sie dazu animieren und unterstützen, den Alltag im Alter nach ihren Bedürfnissen zu gestalten, betonte Natascha Brunold. Die Leute brauchen diese Inputs für eine Aktivität, denn sie würden sich zwangsweise zu oft mit sich alleine befassen.
Es braucht ein Umdenken
Die Altersarbeit soll keine in sich geschlossene Arbeit sein, hielt Natascha Brunold fest, sondern die ältere Generation mit in die Gesellschaft einbeziehen und so die Solidarität zwischen den Generationen fördern und pflegen. Es sei erwiesen, dass es den älteren Menschen, die sich aktiv engagieren physisch und psychisch, länger besser gehe und dadurch in ihrem gewohnten Umfeld zu Hause bleiben können. «Das ist gesundheitlich, sozial und gesellschaftlich von Bedeutung, denn das jetzige System ist total überlastet.» Es würden immer mehr Plätze für die Betreuung von älteren Menschen fehlen, daher müsse diesbezüglich ein Umdenken kommen. Sie sei auch überzeugt von einer wirkungsvollen Nachbarschaftshilfe, die man wieder vermehrt aktivieren und pflegen müsse. Es dürfe aber keine Einbahnstrasse werden, hielt Natascha Brunold fest. «Die älteren Menschen haben ein Recht darauf, dass man ihnen Unterstützung in den verschiedensten Bereichen gibt, aber diese müssen sich selbst auch aktiv eingeben und ihren Beitrag leisten.»
Richard Wurz
3. September 2023
Bild: Richard Wurz
Weitere Informationen unter www.zufikon.ch